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Dänische Freude über Geister-WM

Dänische Freude über Geister-WM

Dänische Freude über Geister-WM

Ritzau/hdj
Kopenhagen/Apenrade
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DHF-Sportchef Morten Henriksen (im Hintergrund) zeigt sich erfreut über die Entscheidung des internationalen Handballverbandes IHF. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Seit Sonntag steht fest: Die Weltmeisterschaft im Handball wird nun doch ohne Fans stattfinden. Der dänische Verband zeigt sich überrascht und erleichtert.

Der Präsident des internationalen Handball-Verbandes, Hassan Moustafa, hatte Großes vor für die Weltmeisterschaft in seinem Heimatland Ägypten: Während fast auf der ganzen Welt das öffentliche Leben aufgrund der Corona-Pandemie heruntergefahren wird, sollten ab kommenden Mittwoch Handballspiele vor bis zu 3.000 Zuschauern ausgetragen werden – trotz zahlreicher Proteste von Verbänden und Spielern.

Am Sonntag ruderte der IHF schließlich zurück: Die Weltmeisterschaft wird vor leeren Rängen stattfinden – zur großen Freude des dänischen Handballverbandes.

„Das hatte ich nicht erwartet. Es war immer die Rede davon, dass es keine Risiken gebe“, sagte der DHF-Sportchef Morten Henriksen. „Meine Erwartung war, dass die Zuschauerzahlen eventuell etwas gesenkt werden würden, aber nicht, dass komplett auf sie verzichtet wird.“

Guter Dialog

Ein Alleingang von Hassan Moustafa sei laut Henriksen nicht zu befürchten gewesen. Es habe immer gute Gespräche gegeben.

„Wir empfinden es als positiv, dass der IHF auf alle Beteiligten gehört hat. So ist es während des kompletten Verlaufs gewesen – auch bei früheren Gesprächen waren sie immer offen und kompetent“, erzählt Morten Henriksen. „Es war die ganze Zeit der Plan, dass die aktuelle Situation beobachtet werden sollte, und jetzt sind sie zu dem Entschluss gekommen, dass keine Zuschauer anwesend sein sollen. Das macht es für uns einfacher“, so der DHF-Sportchef.

Keine große Veränderung

Negative Begleiterscheinungen werde die Maßnahme für die Spieler nicht haben, meint Henriksen.

„Wenn man sich die jüngsten internationalen Turniere in Ägypten anschaut, ist es in der Regel so, dass die Hallen voll sind, wenn Ägypten spielt, und alle anderen Partien sind den Zuschauern nahezu egal“, sagt Morten Henriksen. „Bei unserem Programm am Anfang des Turniers, glaube ich nicht, dass es eine große Bedeutung haben wird. Es wären höchstwahrscheinlich eh nicht viele Zuschauer da gewesen.“

Die Handball-WM beginnt am Mittwoch mit dem Eröffnungsspiel zwischen Ägypten und Chile. Der amtierende Weltmeister Dänemark greift am Freitag ins Geschehen ein; der erste Gegner heißt Bahrain.

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