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Zverev in Wimbledon in Runde drei - Niemeier enttäuscht

Zverev in Wimbledon in Runde drei - Niemeier enttäuscht

Zverev in Wimbledon in Runde drei - Niemeier enttäuscht

dpa
London
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Musste sich in der zweiten Runde geschlagen geben: Jule Niemeier. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa

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Olympiasieger Alexander Zverev erreicht in Wimbledon die dritte Runde. Jule Niemeier erlebt beim Rasen-Klassiker hingegen eine riesige Enttäuschung. Damit sind alle deutschen Frauen raus.

Alexander Zverev steht in Wimbledon in der dritten Runde. Der Tennis-Olympiasieger gewann in London gegen den japanischen Lucky Loser Yosuke Watanuki mit 6:4, 5:7, 6:2, 6:2 und hatte dabei nur in den ersten beiden Sätzen ein paar Schwierigkeiten.

Am Ende setzte sich Zverev (26) aber relativ problemlos durch und steht nun beim dritten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison vor seiner ersten großen Herausforderung in diesem Jahr. Die deutsche Nummer eins bekommt es im Kampf um den Achtelfinaleinzug mit dem Italiener Matteo Berrettini zu tun, der vor zwei Jahren im All England Lawn Tennis and Croquet Club im Finale stand.

Gegen Watanuki verwandelte Zverev nach 2:25 Stunden seinen ersten Matchball. Im zweiten Satz hatte sich der gebürtige Hamburger durch Diskussionen mit dem Schiedsrichter und einer Linienrichterin selbst aus dem Rhythmus gebracht. Die Linienrichterin hatte beim Unparteiischen gemeldet, dass Zverev laut geflucht haben soll. Zverev regte sich so sehr darüber auf, dass er den zweiten Satz gegen den stark aufschlagenden Japaner abgab. Doch dann fing er sich schnell wieder und kam am Ende doch ohne Probleme weiter.

Niemeier enttäuscht

Nach den traumhaften Wimbledon-Wochen im vergangenen Jahr musste Jule Niemeier in diesem Jahr die nächste Enttäuschung hinnehmen. Die 23 Jahre alte Dortmunderin verlor gegen Dalma Galfi aus Ungarn mit 6:4, 6:7 (5:7), 1:6 und schied nach einer ganz schwachen Leistung in der zweiten Runde aus.

«Ich glaube, dass es im Vergleich zur ersten Runde ein sehr schlechtes Match war von mir», sagte Niemeier enttäuscht. «Vielleicht bin ich auch ein bisschen an meinen eigenen Erwartungen zerbrochen und konnte nicht die Leistung bringen, die ich zuvor gezeigt habe.

Im Vorjahr hatte Niemeier in Wimbledon noch das Viertelfinale erreicht, wo sie im deutschen Duell gegen Tatjana Maria verlor. Gegen Galfi leistete sie sich insgesamt 55 leichte Fehler und musste sich gegen die Nummer 126 der Welt nach 2:37 Stunden geschlagen geben. «Das war sicherlich der Knackpunkt», sagte Niemeier, die die enttäuschende Darbietung aber noch nicht analysiert hatte. «Ich habe mir ehrlicherweise noch keine Gedanken über das Match gemacht, seitdem ich vom Platz bin. Ich habe gerade wieder gemerkt, dass es wichtigere Dinge gibt im Leben als Tennis», sagte Niemeier und ließ offen, was sie genau meinte.

Auch Korpatsch raus

Das Aus kam am fünften Turniertag auch für Tamara Korpatsch. Die 28 Jahre Hamburgerin verlor gegen die Serbin Natalija Stevanovic mit 5:7, 5:7. Die Norddeutsche war eigentlich bereits in der Qualifikation gescheitert, schaffte als sogenannte Lucky Loserin aber doch noch den Sprung ins Hauptfeld. Erstmals erreichte Korpatsch bei einem der vier Grand-Slam-Turniere die zweite Runde.

Damit sind in Wimbledon keine deutschen Spielerinnen im Einzel mehr vertreten. Zuvor waren Vorjahres-Halbfinalistin Tatjana Maria und Anna-Lena Friedsam bereits in der ersten Runde ausgeschieden.

Niemeier mit zu vielen leichten Fehlern

Niemeiers Abschneiden war eine Enttäuschung. Gegen Galfi lag die Dortmunderin schnell ein Break zurück, ehe sie vier Spiele in Serie gewann und sich nach 41 Minuten doch noch den ersten Satz holte. Sicherheit gab ihr das aber nicht. Auch im zweiten Durchgang leistete sich Niemeier zu viele leichte Fehler. Sie wirkte unkonzentriert, vor allem, nachdem Galfi zu Beginn des zweiten Satzes stürzte und behandelt werden musste. Schon in der ersten Runde hatte Niemeiers Gegnerin Karolina Muchova aus Tschechien nach einem Sturz ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. «Es ist nie leicht, gegen jemanden zu spielen, der angeschlagen ist», hatte Niemeier nach der ersten Runde gesagt.

Das bewahrheitete sich auch gegen Galfi. Niemeier wehrte zwar zwei Satzbälle der Ungarin ab, ehe sie den Satz im Tiebreak aber doch verlor. Nun gab es endgültig einen Bruch im Spiel der Deutschen. Niemeier kassierte im Entscheidungssatz ein schnelles Break und gab sich danach praktisch auf. Ohne große Gegenwehr verlor sie den dritten Durchgang mit 1:6 und erlebte in einem bislang schwachen Jahr damit den nächsten Rückschlag.

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