Grand-Slam-Turnier

Bis zu 30.000 Zuschauer täglich bei Australian Open erlaubt

Bis zu 30.000 Zuschauer täglich bei Australian Open erlaubt

Bis zu 30.000 Zuschauer täglich bei Australian Open erlaubt

dpa
Melbourne
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Eine Fahne mit dem Logo der Australian Open weht im Melbourne Park vor dem diesjährigen Grand-Slam-Turnier. Foto: Scott Barbour/AAP/dpa

Das Grand-Slam-Turnier in Melbourne soll vor Tausenden Zuschauern stattfinden. Eine «unglaubliche Atmosphäre» prophezeit der zuständige Politiker.

Der Sportminister des Bundesstaates Victoria wählte große Worte. «Es wird die bedeutendste internationale Veranstaltung mit Menschenmassen sein, die die Welt seit vielen, vielen Monaten gesehen hat», sagte Martin Pakula im TV.

Menschenmassen in Corona-Zeiten - weltweit meist eher in Sätzen mit Verboten. Die Situation in Melbourne und im ganzen Land macht es aber möglich: Die Tennisstars um Ex-Champion Angelique Kerber und Alexander Zverev werden ihre Spiele bei den Australian Open vor Fans bestreiten dürfen. Bis zu 30.000 Menschen pro Tag sollen beim ersten Grand Slam des Jahres dabei sein.

Dank strenger Maßnahmen gelang es den Behörden und Verantwortlichen, die Zahl der Infektionen äußert niedrig zu halten. Am 30. Januar vermeldete das zuständige Gesundheitsamt im gesamten Bundesstaat Victoria einen neuen Corona-Fall. Das Mitglied einer Internationalen Fluggesellschaft befände sich bereits in Hotel-Quarantäne. Die Zahl der aktiven Corona-Fälle stieg - auf 24. Seit ebenso vielen Tagen habe Victoria auch keinen lokal ausgelösten Fall mehr, hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage der Behörde.

Via Twitter kündigte Pakula fast schon nebenbei die bis zu 30.000 Zuschauer beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an. Die Marke soll als Maximalwert an den ersten acht Tagen gelten, für die restlichen sechs Tage wird die Kapazität auf 25.000 Besucher pro Tag gesenkt - eingeteilt in 12.500 für die Tagessessions und 12.500 für die Nachtspiele.

«Das bedeutet, dass wir in der Rod Laver Arena, wenn wir uns dem Ende des Turniers nähern, eine unglaubliche Atmosphäre haben werden, die sich nicht so sehr von der Atmosphäre unterscheiden wird, die wir bei allen Opens in den vergangenen Jahren erlebt haben», sagte Pakula.

Insgesamt erwarten die Veranstalter nun rund 390.000 Zuschauer. Das seien etwa 50 Prozent des Durchschnitts verglichen mit den vergangenen drei Jahren, erklärte Pakula.

Wegen der Pandemie wurden die Australian Open um drei Wochen verschoben. Sie beginnen am 8. Februar. Wegen der Corona-Maßnahmen hatte Kerber zwei Wochen in ihrem Hotelzimmer eine strikte Quarantäne über sich ergehen lassen müssen. Die 33 Jahre alte Siegerin von 2016 war damit nicht allein - insgesamt waren es 72 Profis und Betreuer, nachdem es auf deren Charterflügen nach Australien positive Corona-Fälle gegeben hatte.

Unmittelbar nach dem Ende ihrer Quarantäne legte Kerber mit einer nächtlichen Trainingseinheit auf dem Platz los. Für alle anderen Teilnehmer hatte eine etwas lockere Isolation gegolten. Es war eine der Bedingungen für die Durchführung des Turniers.

Auch die Formel 1 hätte diese Maßnahmen einhalten müssen, wegen des großen Trosses wurde der traditionelle Saisonauftakt im Albert Park von Melbourne, der für Mitte März geplant, aber abgesagt. Das Rennen soll im November nachgeholt werden.

Schon am Wochenende zuvor hatten in Australien knapp 4000 Zuschauer live die Partien der besten Tennis-Profis in der Weltrangliste beim sogenannten Day at the Drive in Adelaide verfolgen dürfen. «Wir haben seit einem Jahr nicht vor Zuschauern gespielt, das war eine lange Zeit, daher ist das wirklich cool», hatte die 23-malige Grand-Slam-Siegerin Serena Williams gesagt. Wie in fast allen anderen Sportarten wurde auch im Tennis fast nur vor Geisterkulissen gespielt.

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