Gedenken

Verjüngungskur des Düppel-Tags lockt viele zurück zu 1864

Verjüngungskur des Düppel-Tags lockt viele zurück zu 1864

Verjüngungskur des Düppel-Tags lockt viele zurück zu 1864

Sonderburg/Sønderborg
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Das Historiecenter Dybbøl Banke nimmt auch am jährlichen Düppel-Tag teil. Foto: Karin Riggelsen

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Die Feierlichkeiten zum 18. April werden 2023 anders ablaufen: Das Abendprogramm wird von einem Nachmittag in der Freiheitshalle abgelöst. Bislang haben sich rund 600 Frauen und Männer angemeldet.

Der 18. April steht kurz bevor, und auch 2023 gibt es anlässlich des Jahrestages zur Schlacht auf Düppel eine Gedenkfeier. Im vergangenen Jahr gab es nach der Corona-Pandemie erstmals wieder ein volles grenzüberschreitendes Aufgebot auf der Düppeler Höh (Dybbøl Banke), um der 963 verstorbenen Soldaten der Schlacht von 1864 zu gedenken.

Da die Teilnehmerzahlen bei der traditionellen Abendveranstaltung in  „Frihedshallen", der Freiheitshalle, schon seit Jahren zu wünschen übrig ließen, griffen die Veranstalter für 2023 zu einem neuen Konzept. Das verrät Jens Peter Rasmussen von der Heimwehr.

Jugendliche für die Geschichte gewinnen

Das bisherige Abendprogramm in der Freiheitshalle wird künftig auf den Nachmittag verlegt, und diesmal sind auch Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der beiden Sonderburger Gymnasien und die Schülerinnen und Schüler der Sporthochschule dabei.

Wir mussten erkennen, dass die Anzahl am Abend immer weiter sank. Wir haben außerdem immer gehofft, dass wir auch jüngere Menschen für diesen Teil der Geschichte gewinnen können.

Jens Peter Rasmussen, Heimwehr

Um die Feier in der Freiheitshalle auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen, hat der Veranstalter nun mehr Informationen über das Soldatenleben hineingepackt und den landesweit bekannten Schriftsteller und guten Geschichtenerzähler Tom Buk-Swienty engagiert.

Respekt vor der Tradition

„Wir mussten erkennen, dass die Anzahl am Abend immer weiter sank. Wir haben außerdem immer gehofft, dass wir auch jüngere Menschen für diesen Teil der Geschichte gewinnen können. Wir glauben nun, dass die neue Markierung des 18. April zu mehr Interesse bei den Gymnasiasten und den Schülern der Sporthochschule führt“, erklärt Jens Peter Rasmussen.

Grenzüberschreitendes Gedenken in Düppel Foto: Karin Riggelsen

Die Nachmittags-Veranstaltung ist eine Premiere. „Aber man darf nicht vergessen, dass wir auch Respekt vor der Tradition am Vormittag haben. Da haben wir nichts geändert“, hebt Rasmussen hervor.

Die Sporthochschule in Sonderburg beteiligt sich mit 170 Personen, die beiden Gymnasien mit je 100 jungen Frauen und Männern. Die Sporthochschule Idrætshøjskolen IHS nimmt bis einschließlich 14. April Anmeldungen für die Hallen-Veranstaltung entgegen.

Tag beginnt auf der Düppeler Höhe

Der 18. April 2023 beginnt wie üblich um 8 Uhr mit dem Hissen des Dannebrogs an der Düppeler Mühle. Um 10 Uhr werden Kränze und Sträuße bei den Gemeinschaftsgräbern auf der Düppeler Höhe im Beisein eines Ehrenkommandos und den Ehrengästen aus Dänemark und Deutschland niedergelegt.

Auch bei der Kranzniederlegung sind die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten dabei. Die Feldpastorin der Heimgarde, Ulla Skou, hält eine kurze Gedenkansprache.

Freiheitshalle ab 12.30 Uhr

Die zweistündige Veranstaltung in der Freiheitshalle beginnt um 12.30 Uhr. Tom Buk-Swienty und Angestellte der Sporthochschule werden eine Gesprächsrunde über das Soldatenleben führen.

Woran dachten die Soldaten 1864? Darüber geben Briefe von früher Auskunft. Und wie sieht das Dasein eines Soldaten vom Schleswigschen Fußregiment heutzutage aus? Das berichten 15 junge Soldaten vom Fußregiment.

Das Bild zeigt die traditionelle Gedenkfeier, die jedes Jahr am 18. April auf den Düppeler Schanzen stattfindet. Foto: Karin Riggelsen (Archivbild)

Es werden außerdem Filme von den Kämpfen anno 1864 und von modernen Kriegen gezeigt. Das Ganze wird mit der Musik des Schleswigschen Musikkorps und einigen gemeinsamen Liedern untermalt.

Rund 600 Menschen sind dabei

An den Feierlichkeiten am Nachmittag in der Halle nehmen rund 600 Personen teil. Im vergangenen Jahr waren 138 Frauen und Männer bei der Abendveranstaltung in der Freiheitshalle dabei. Der einst traditionelle Marsch der Soldaten von Düppel nach Sonderburg (Sønderborg) wurde nach der Schließung der Kaserne in Sonderburg abgeschafft.

Gäste aus Deutschland waren 2001 zum ersten Mal bei den Feierlichkeiten am 18. April dabei. In dem Jahr feierten die Dänen aber ab 10 Uhr, die Deutschen erst ab 14 Uhr. Seit 2002 wird gemeinsam gefeiert. Die deutsche Minderheit ist ebenfalls immer bei der Gedenkveranstaltung vertreten.

Straße wird abgesperrt

In diesem Jahr kommen 8 Reservisten aus Hamburg, 24 aus Ahlen und 15 aus Kiel zur jährlichen Feier auf Düppel. Die Straßen Dybbølgade und Flensborg Landevej zwischen Historiecenter 1864 und Parallelvej werden am Dienstag von 9 bis 11 Uhr für den Autoverkehr abgesperrt. Auf dem Rad oder zu Fuß können die Straßen aber passiert werden. 

Besonders viele Dannebrogs wehen am 18. April auf den Düppeler Schanzen. Foto: Sara Eskildsen
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