Deutsche Minderheit
Die eigene DNA – in einem Schmuckanhänger
Die eigene DNA – in einem Schmuckanhänger
Die eigene DNA – in einem Schmuckanhänger

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An der Deutschen Schule Sonderburg durften die Kinder einen sehr ungewöhnlichen Test machen. Jetzt wissen sie, wie ihre DNA aussieht.
Die Mädchen und Jungen hatten wohl meist in einem Krimi oder Film von der menschlichen DNA gehört: der Desoxyribonukleinsäure, die die Erbinformation bei allen Lebewesen und den DNA-Viren trägt.
Aber wie sieht so etwas eigentlich aus? Das wissen seit Montagvormittag die 6. und 7. Klassen der Deutschen Schule Sonderburg und des Kindercampus Lunden. Damit nicht genug: Die Jungen und Mädchen konnten sich anschließend ihre eigene, in einem Anhänger angebrachte DNA-Probe, als Schmuckstück um den Hals hängen.
Speichelproben und Wattestäbchen
Deshalb ging es in der Aula der Deutschen Schule Sonderburg am Montagvormittag im Zuge der NiM-Woche (Naturwissenschaften im Mittelpunkt) auch recht wunderlich zu. Dort hatten die in weiße Kittel gekleideten Mädchen und Jungen Wasser im Mund. Das spuckten sie aus, rieben sich mit einem Wattestäbchen in der Wange und steckten das Stäbchen in einen kleinen Messzylinder. Alles dreimal.

Anschließend musste der sogenannte Zellkern aufgebrochen werden. Es wurden Ethanol-Spiritus und eine Lösung aus Natriumzitrat, Salz und Spülmitteln in den Messzylinder gegossen. Dann kam das, worauf alle gewartet hatten: Im durchsichtigen Glas entstand ein bis zu zwei Meter langer weißer dünner Faden. Die Kinder hatten ihren eigenen genetischen Fingerabdruck sichtbar gemacht.
Ein Blick in eine andere Welt
Das faszinierte viele. Sie bestaunten das Netz aus Fäden im Glas, das zusammengerollt vor ihnen lag. Sie lachten, witzelten und schauten erneut – in eine andere Welt. Anschließend wurde jeder einzelne der DNA-Fäden von den beiden DGN-Lehrern Simon Beers und Finn Logemann vorsichtig mit Stäbchen in einen kleinen Kettenanhänger mit Glycerin gelegt und zugeschraubt.

So konnten die Jugendlichen ihre eigene DNA mit nach Hause nehmen. Diese kann sich wegen des Glycerins sehr lange halten. „Ein bis zwei Jahre“, versprach Simon Beers, der beim DGN Mathematik und Physik unterrichtet.
Acht Schulen werden besucht
Das Deutsche Gymnasium Nordschleswig reist seit 2011 zu den verschiedenen Schulen der deutschen Minderheit, um bei den Schülerinnen und Schüler das Interesse für die Naturwissenschaften zu fördern.
Jedes Jahr werden neue Experimente gemacht. Die zweite Herausforderung des Montags war eine Streichholzrakete, die die Mädchen und Jungen ebenfalls mit nach Hause nehmen durften. Das DGN besucht in diesem Jahr acht verschiedene Schulen. Die DSS in Sonderburg war die erste Station.



