Jahreswechsel

Wie sich Hamburg auf die Silvesternacht vorbereitet

Wie sich Hamburg auf die Silvesternacht vorbereitet

Wie sich Hamburg auf die Silvesternacht vorbereitet

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Blick über die Binnenalster mit der Silhouette des Rathauses und anderer Gebäude und Kirchen. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Lange Schlangen wegen Feuerwerkskörpern auf der einen Seite, volle Notaufnahmen auf der anderen Seite: Hamburg wappnet sich für die Silvesternacht. Es ist der erste Jahreswechsel ohne Corona-Einschränkungen seit drei Jahren.

Es dürfte wieder bunt und laut über Hamburg werden: Nach zwei recht stillen Silvesternächten rechnen Polizei und Feuerwehr mit einem lauten Jahreswechsel. «Wir erwarten eine Silvesternacht wie vor der Pandemie», sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Auch die Polizei stelle sich «auf das Silvester von 2019» ein.

Der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk in Deutschland waren verboten, um die Krankenhäuser in der Pandemie nicht weiter zu belasten. Seit Donnerstag gibt es nun wieder Silvesterknaller im Handel. In Hamburg deckten sich viele mit Böllern und Raketen für den Jahreswechsel ein. «Die Leute haben großes Bedürfnis, wieder zu knallen», sagte der Geschäftsführer eines Ladens für Feuerwerkskörper in Hamburg-Mitte, Ewald Egg. Von der derzeitigen Krise merke er wenig, seine Umsätze seien auf dem Niveau von 2019.

Doch nicht überall darf wieder geböllert und geknallt werden. In Hamburg bleibt das Abfeuern von Feuerwerksraketen und Böllern rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt verboten. In die Verbotszone dürfen zwischen 18.00 und 1.00 Uhr auch keine Knaller mitgenommen werden. Lediglich sogenanntes Kleinstfeuerwerk - also beispielsweise Wunderkerzen und Knallerbsen - sind erlaubt.

Die Polizei rechnet an beiden Orten mit etwa 10.000 Feiernden, darunter auch viele Familien mit Kindern. Mit dem Verbot sollen die Silvesterfeiern in der Innenstadt sicherer werden. Die Verbotszone war 2019/2020 zum ersten Mal eingerichtet worden. Zuvor hatte es in der Menge oft bedrohliche und gefährliche Situationen gegeben, bei denen auch zahlreiche Menschen verletzt wurden.

«Wenn viele Menschen zusammenkommen und Alkohol im Spiel ist, ist es wichtig, dass die Polizei vor Ort ist», sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. In den Verbotszonen, auf der Reeperbahn und an den Landungsbrücken wollen die Beamten besonders präsent sein. «Wir werden sehr gut aufgestellt sein.» Auch die Feuerwehr passe sich den Herausforderungen der Silvesternacht an und setze unter anderem zehn zusätzliche Löschfahrzeuge ein.

Außerdem wollen Polizei und Feuerwehr das Wetter im Blick behalten. «Bei Regen sind deutlich weniger Menschen unterwegs.» Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in Hamburg von einem milden, teils regnerischen Jahreswechsel mit Temperaturen von bis zu zehn Grad aus. Wind sei in der Nacht kein Thema.

Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer appellierte an alle Bürger, sich beim Silvesterfeuerwerk zurückzuhalten. Der Grund: überlastete Krankenhäuser. «Die Lage in den Notaufnahmen ist zwischen den Feiertagen unverändert angespannt», sagte ein Sprecher der Hamburger Asklepios-Kliniken. Man stelle sich zwar darauf ein, vermehrt Brand- und Sprengverletzungen zu behandeln, doch die medizinische Versorgung sei sichergestellt. «Bei einem außergewöhnlich großen Anfall von Verletzten können wir zusätzliche Notfall- und Unfallchirurgen sowie Pflegekräfte aus dem Hintergrund reinholen.»

Unterdessen wird die Hamburger Stadtreinigung zum ersten Mal seit drei Jahren wieder am Neujahrsmorgen im Einsatz sein. Rund 60 Arbeiter und 25 Fahrzeuge sollen Hamburgs Straßen von schätzungsweise zehn Tonnen Müll befreien.

Mehr lesen