Schleswig-Holstein & Hamburg

Weniger Berufsschüler: Aber Lehrerstellen bleiben konstant

Weniger Berufsschüler: Aber Lehrerstellen bleiben konstant

Weniger Berufsschüler: Aber Lehrerstellen bleiben konstant

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Der Ressortchef ist zufrieden: Die Zahl der Berufsschüler im Norden geht weiter zurück, aber einen Abbau von Lehrerstellen gibt es vorerst nicht. Doch Wirtschaftsminister Buchholz sieht auf die berufliche Bildung einige Probleme zukommen.

Trotz sinkender Schülerzahlen an den Berufsschulen in Schleswig-Holstein soll die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in den nächsten zwei Jahren konstant bleiben. Das sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch im Anschluss an Nachverhandlungen zum Landeshaushalt 2022. Demnach werden zusätzlich 1,25 Millionen Euro bereitgestellt, um ursprünglich 60 zur Disposition stehende Lehrerstellen zu erhalten. «Auf diese Weise sichern wir nicht nur unseren Fachkräftenachwuchs, sondern auch das Angebot an Ausbildungsgängen in der Fläche», sagte Buchholz.

Die 1,25 Mio sind bestimmt für die fünf Monate ab Beginn des neuen Schuljahres 2022/23 bis zum Jahresende. Um diesen Betrag sollte das Budget zunächst gekürzt werden.

Das Wirtschaftsministerium ist seit Januar für noch 87.300 Berufsschüler und 5000 Lehrkräfte an 35 Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren zuständig. Das ständige Sinken der Schülerzahlen bedeute enorme Probleme, sagte Buchholz: Ließen sich Fachklassen für einen Beruf in einer Schule nicht halten, entstünden für Auszubildende teils lange Fahrwege. Allein in den letzten fünf Jahren sank die Zahl der Azubis an Berufsschulen um fünf Prozent auf 52.000. Werde dies nicht gestoppt, könne es schnell einen Rückzug der beruflichen Bildung aus der Fläche geben. Da sich dies negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen auswirken würde, müsse es verhindert werden.

Das Land habe Anfang des Jahres mit einem vergünstigten Angebot zum Job-Ticket und einem Zuschuss für Unterbringungskosten außerhalb des Wohnorts die Rahmenbedingungen für Azubis spürbar verbessert, sagte Buchholz. Mit dem Übergang der Beruflichen Bildung in die Zuständigkeit des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums sowie der Gründung des Instituts für berufliche Bildung sei auch eine landesweite Schulentwicklungsplanung für die Berufsschulen auf den Weg gebracht worden.

Das Moratorium bei Lehrerstellen sei ein wichtiger Baustein, sagte Buchholz. Es verschaffe dem Land Zeit, die Schulentwicklungsplanung weiter voranzutreiben. «Unser Ziel ist es, die berufliche Bildung in der Fläche zu erhalten, bei einem zugleich finanzierbaren Angebot.» Das bedeute, auch verstärkt hybride Lernangebote zu etablieren. Zudem könnte für verschiedene Berufe auch gemeinsam unterrichtet werden, wenn die Inhalte dies ermöglichten - zumindest in den ersten Ausbildungsjahren.

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