Schleswig-Holstein & Hamburg

Viele falsch positive Corona-Schnelltests an Schulen

Viele falsch positive Corona-Schnelltests an Schulen

Viele falsch positive Corona-Schnelltests an Schulen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Lösung wird auf eine Testkassette eines Corona-Schnelltests aufgeträufelt. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Kaum zurück aus den Herbstferien, müssen einige Hamburger Schüler schon wieder zu Hause bleiben. Wer positiv auf Corona getestet wird, darf nicht mehr in die Schule. Doch nicht immer ist das Testergebnis auch richtig.

Neue Corona-Schnelltests haben nach den Herbstferien an Hamburgs Schulen zu einer Vielzahl von falschen Positivergebnissen geführt. Von rund 200.000 am ersten Schultag durchgeführten Tests seien die Ergebnisse bei 287 Schülerinnen und Schülern sowie sieben Schulbeschäftigten positiv ausgefallen, sagte der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Weniger als ein Drittel dieser Ergebnisse seien später durch einen PCR-Test bestätigt worden, zwei Drittel hingegen nicht. «Es ist davon auszugehen, dass es unter anderem viele Probleme bei der fachgerechten Durchführung gegeben hat.»

Anders als bei den zuvor verwendeten Tests müsse bei dem neuen Test-Kit das Probenröhrchen nach dem Abstrich gut geschüttelt werden. Die Schulen seien deshalb vorab gebeten worden, die Testroutinen nach den Herbstferien aufzufrischen. Zur Unterstützung sei ihnen eine gesonderte Anleitung zur Testdurchführung zur Verfügung gestellt worden.

Inzwischen gehe die Zahl der positiven Schnelltestungen nach ersten Abfragen wieder zurück, sagte Albrecht.

Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Birgit Stöver, äußerte Unverständnis. «Es bleibt mir ein Rätsel, warum die Schulbehörde direkt nach den Ferien einen neuen Schnelltest einsetzt, bei dem schon vorab bekannt war, dass er bei einer falschen Handhabung zu falsch positiven Ergebnissen führt.» Für falsch positiv getestete Schüler bedeute es mindestens zwei Tage Schulausfall, «weil sie sich um einen PCR-Test zur Bestätigung kümmern müssen. Ein mehrfach falsch positives Ergebnis ist dann schon sehr ärgerlich», sagte sie.

Nach Angaben Albrechts hat nicht die Schulbehörde über den Wechsel des Schnelltest-Herstellers entschieden. Die Tests würden in Hamburg zentral von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz beschafft. «Hierbei werden die Vorgaben für das allgemeine Beschaffungswesen berücksichtigt. Darüber hinaus ist Voraussetzung für die Vergabe eine hohe Sensitivität und Spezifität des Schnelltests.»

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