Schleswig-Holstein & Hamburg

Umsatzeinbruch auf Bau im Norden: Auftragseingänge im Plus

Umsatzeinbruch auf Bau im Norden: Auftragseingänge im Plus

Umsatzeinbruch auf Bau im Norden: Auftragseingänge im Plus

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Arbeiter ist auf einer Baustelle beschäftigt und wirft dabei einen dunklen Schatten. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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Kräftige Umsatzeinbußen auf dem Bau im Norden, aber zugleich nehmen die Aufträge deutlich zu. Steigende Baustoffpreise und Materialmangel hemmten die Konjunktur, sagt die Wohnungswirtschaft und sieht die Politik in der Pflicht.

Die Umsätze im Bauhauptgewerbe Schleswig-Holsteins sind im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um mehr als 17 Prozent auf 454 Millionen Euro gesunken. Mit einem Minus von rund 22 Prozent auf 136,2 Millionen Euro war dabei der Rückgang im Wirtschaftsbau am stärksten, wie das Statistikamt Nord am Mittwoch berichtete. Im Wohnungsbau sanken die Umsätze um 17 Prozent auf knapp 187 Millionen Euro.

Die Auftragseingänge stiegen um knapp 13 Prozent auf einen Höchststand von 614 Millionen Euro. Das größte Plus gab es im Wohnungsbau mit einer Steigerung um 32 Prozent auf 249 Millionen Euro. Dagegen sanken die Auftragseingänge im Straßenbau um 20 Prozent. Die Statistik erfasst 394 Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten. Aus dem Zeitpunkt für die Abrechnung beziehungsweise den Abschluss von Großaufträgen können sich größere Schwankungen in der Umsatz- und Auftragsentwicklung ergeben.

«Der dramatische Preisanstieg für Baustoffe in Kombination mit einem zunehmenden Materialmangel hat auf dem Bau den Konjunkturmotor ins Stottern gebracht», kommentierte der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner. «Dadurch geraten mehr und mehr Wohnungs- und Bauunternehmen unter Druck, ihre Wohnungsbauziele zu erreichen.»

«Es ist aber noch nicht alles verloren», sagte Breitner unter Hinweis auf die gestiegenen Auftragseingänge. Diese zeigten, dass die Unternehmen weiter viele Wohnungen bauen wollten, es derzeit aber wegen Materialmangels auf den Baustellen und Preissteigerungen bei Baustoffen immer schwerer werde, diese Ziele zu erreichen.

Aus Breitners Sicht müssen die Landesregierungen mit der Bau- und Wohnungswirtschaft rasch Verabredungen schließen, die sicherstellen, dass zumindest im Bau befindliche Wohnungsbauprojekte weitergeführt werden können. Der Handlungsbedarf sei groß. «Materialmangel und explodierende Baupreise legen die Axt an das bezahlbare Wohnen.» Der Verband vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften. In den von ihnen verwalteten 750.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.

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