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Tausende zu Demos in Hamburg gegen den Krieg erwartet

Tausende zu Demos in Hamburg gegen den Krieg erwartet

Tausende zu Demos in Hamburg gegen den Krieg erwartet

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Kundgebungsteilnehmer hält eine ukrainische Fahne bei einer Demonstration auf dem Rathausmarkt gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

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Fridays for Future hatte erst mit 5000 Teilnehmern gerechnet. Dann hat Schulsenator Rabe die rund 250.000 Schülerinnen und Schülern für die Demo gegen den Krieg in der Ukraine vom Unterricht befreit. Nun geht die Klimabewegung von Zehntausenden Teilnehmern aus.

Zu mehreren Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine werden in Hamburg am Donnerstag und Samstag Tausende Menschen erwartet. Am Donnerstag wollen die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) sowie zahlreiche Jugendorganisationen unter dem Motto «Solidarität für die Ukraine» um 12.00 Uhr vom Spielbudenplatz aus durch die Innenstadt zurück nach St. Pauli ziehen. Sie folgen damit dem Aufruf der ukrainischen FFF-Bewegung zu einem globalen Protest gegen den Angriffskrieg in der Ukraine. Neben Reden von Menschen aus der Ukraine und Videobotschaften russischer und ukrainischer Aktivisten seien auch Beiträge unter anderem von Luisa Neubauer sowie Bela B von der Band Die Ärzte geplant. Am Abend lädt der Landesmusikrat Hamburg zur Friedensdemo «Singen für den Frieden» auf dem Rathausmarkt Hamburg.

FFF-Sprecherin Maia Stimming betonte: «Wir haben Angst.» Frieden und Demokratie seien nicht selbstverständlich. «Deshalb folgen wir (...) dem Aufruf aus der Ukraine, gehen auf die Straße um Haltung zu zeigen und das Ende des Kriegs zu fordern.» FFF-Aktivistin Annika Rittmann betonte, dieser Krieg sei finanziert von Kohle, Öl und Gasexporten, die auch nach Deutschland gingen. «Wir fordern sofortige Hilfe für die Ukraine - und eine radikale Energiewende, der einzige Weg um nicht länger Putins Kriegsverbrechen zu finanzieren.»

Nach Angaben der Polizei erwarten die Veranstalter bei der Kundgebung der Klimabewegung mehrere Zehntausend Menschen. Denn Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat alle rund 250.000 Schülerinnen und Schüler für diese Zeit vom Unterricht befreit. Konkret sollen alle Jugendlichen ab 16 Jahren ab 10.30 Uhr zur Demonstration gehen können. Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern sei eine Entschuldigung der Sorgeberechtigten erforderlich, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben des Senators an alle Schulleitungen.

«Viele Menschen möchten ihre Solidarität mit der Ukraine zeigen und ein Zeichen gegen den Krieg setzen», heißt es in dem Brief. Dies treffe in dieser so außergewöhnlichen Situation auch auf viele Schülerinnen und Schüler zu. «Die Hamburger Schulbehörde und ich als Senator begrüßen dieses Engagement und wollen allen Schülerinnen und Schülern, die das möchten, die Teilnahme ermöglichen», betonte Rabe.

Ebenfalls mehrere Tausend Demonstranten werden am Samstag in der Innenstadt erwartet. Zu dieser Solidaritätsdemonstration ruft ein breites Bündnis aus politischen Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften, ukrainischer Diaspora und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Bewegungen auf. Erwartet werden nach Angaben der Organisatoren rund 4000 Menschen. Vielleicht kämen aber auch mehr, dies sei momentan schwer abzuschätzen, sagte ein Sprecher.

Der Demonstrationszug beginnt um 12.00 Uhr am Jungfernstieg und führt auch vor das ukrainische Generalkonsulat. Als Rednerinnen werden den Angaben zufolge Bischöfin Kirsten Fehrs sowie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) erwartet. Auch die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka wird voraussichtlich eine Rede halten.

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