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Studie: Etwa 17.000 Sozialwohnungen fehlen

Studie: Etwa 17.000 Sozialwohnungen fehlen

Studie: Etwa 17.000 Sozialwohnungen fehlen

dpa
Kiel/Berlin (dpa/lno) -
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Blick auf ein Mehrfamilienhaus in der Innenstadt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

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Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist bundesweit groß. Auch im nördlichsten Bundesland fehlten zahlreiche Wohnungen. Dabei könnte der Staat einem Institut zufolge durch Investitionen langfristig Geld sparen.

In Schleswig-Holstein haben einer Studie des Pestel-Instituts zufolge im Jahr 2022 etwa 17.000 Sozialwohnungen gefehlt - bundesweit lag der Mangel bei etwa 910.000 Sozialwohnungen. Das Bündnis «Soziales Wohnen», welches aus der Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden besteht, warf am Dienstag Bund und Ländern vor, die Förderung von Sozialwohnungen massiv vernachlässigt zu haben.

«Um bedürftigen Haushalten das Wohnen überhaupt noch zu ermöglichen ist der Staat mittlerweile gezwungen, stetig steigende Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt zu akzeptieren», sagte der Studienleiter Matthias Günther vom Pestel-Institut. Dadurch seien die staatlichen Ausgaben für das Wohngeld und die Kosten der Unterkunft explodiert.

Die Sozialausgaben fürs Wohnen seien deutschlandweit acht mal so hoch wie die Förderung für den Neubau von Sozialwohnungen. «Das ist ein deutliches Missverhältnis», so Günther. Vor allem der Bund habe hier seit Jahrzehnten Missmanagement betrieben, indem er den Sozialwohnungsbau auf ein Minimum heruntergefahren und damit steigende Ausgaben für die Kosten der Unterkunft provoziert habe.

Gegensteuern könne der Staat nur durch Investitionen in deutlich mehr Sozialwohnungen, hieß es von Günther weiter. «Denn jede einmalige Förderung, durch die eine neue Sozialwohnung entsteht, erspart dem Staat erhebliche Summen, die er sonst auf Dauer für Mietzahlungen ausgeben müsste.»

Das Verbändebündnis «Soziales Wohnungen» betonte daher im Hinblick auf den Haushaltsbeschlüsse des Bundes für 2024: «Die beste Kostenbremse bei der Subjektförderung ist eine rasche und entschlossene Objektförderung». Der Bund soll nach Ansicht des Bündnisses umgehen 50 Milliarden Euro für die Förderung von sozialem Wohnungsbau ausgeben.

Im nördlichsten Bundesland seien beispielsweise zwischen 2020 und 2022 im jährlichen Durchschnitt 12.900 neue Sozialwohnungen gebaut worden. Dies sind zwar deutlich mehr als zwischen 2017 und 2022, jedoch gibt es laut der Studie einen Wohnungsbedarf von 13.200 neuen Wohnungen in diesem Jahr.

Erst im Jahr 2025 könnte es eine Trendwende in Schleswig-Holstein geben: So läge dann der Bedarf von 12.100 neuen Sozialwohnungen unter dem jährlichen Durchschnitt der Neubauten der vergangenen Jahre - bundesweit ist der Mangel an Sozialwohnungen dagegen deutlich höher.

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