Energie

Stromnetz die Zukunft mit Wind und Sonne fit gemacht werden

Stromnetz die Zukunft mit Wind und Sonne fit gemacht werden

Stromnetz die Zukunft mit Wind und Sonne fit gemacht werden

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur von Schleswig-Holstein. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Schleswig-Holstein ist immer mehr das Land der Wind- und Sonnenenergie. Damit der Strom überall in Deutschland ankommt, muss das Übertragungsnetz ausgebaut werden. Auch im Norden sollen neue Leitungen entstehen.

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet will das Stromnetz in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren für den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie fit machen. Dazu seien unter anderem neue 380 Kilovolt-Leitungen (KV) im nördlichsten Bundesland nötig. Am Freitag wurde der Entwurf des neuen Netzentwicklungsplans (NEP) für Deutschland veröffentlicht. «Erstmals beschreibt der NEP ein Stromnetz, mit dem Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden kann», teilte Tennet mit.

In Schleswig-Holstein soll unter anderem eine Verbindung zwischen der Mittelachse und der Ostküstenleitung gebaut werden, sagte Klaus Deitermann von Tennet. Dazu soll die bestehende Leitung zwischen Schacht-Audorf bei Rendsburg und Kiel durch eine 380 KV-Leitung ersetzt werden. Von Kiel über Trent (Kreis Plön) soll eine 85 Kilometer lange Freileitung bis Göhl in Ostholstein gebaut werden.

Notwendig sei das auch, weil das bestehende Netz nicht in der Lage sei, die im Kreis Plön geplanten Photovoltaikanlagen aufzunehmen. Der Ringschluss sei aber auch wichtig, um beide Hauptleitungen in der Mitte und im Osten Schleswig-Holsteins voll auslasten zu können. Weitere neue Leitungen sind auch im Westen des Landes geplant, wo eine große Zahl neuer Windenergieanlagen an das Netz angeschlossen werden soll.

Schleswig-Holstein Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) lobte die Pläne: «Erstmals planen die Netzbetreiber vom Ziel der Klimaneutralität her, das ist ein echter Quantensprung für die Energiewende, und dafür habe ich mich lange eingesetzt.» Aktuell erlebe man, wie im Bund das Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau angezogen werde. Daher sei es richtig, dass die Planungen beim Netzausbau nachziehen.

Bundesweit soll nach Goldschmidts Angaben Photovoltaik fast auf das Achtfache ausgebaut werden, von 54 Gigawatt (GW) installierter Leistung im Jahr 2020 auf 400 GW im Jahr 2045. Bei Windenergie an Land ist eine Verdreifachung vorgesehen (von 54 GW auf 160 GW) und die Offshore-Windenergie auf See soll fast auf das Neunfache ausgebaut werden (von 8 GW auf 70 GW).

Mehr lesen