Soziales

Senat plant keine Trinkerräume am Hamburger Hauptbahnhof

Senat plant keine Trinkerräume am Hamburger Hauptbahnhof

Senat plant keine Trinkerräume am Hamburger Hauptbahnhof

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein stark alkoholisierter Mann gestikuliert am Hauptbahnhof in Hamburg mit einer Wodkaflasche in der Hand. Foto: picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild

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Der Hamburger Hauptbahnhof ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt für Reisende, sondern auch ein Treffpunkt der Trinkerszene. Die Grünen haben vorgeschlagen, für die alkoholkranken Menschen «Trinkerräume» einzurichten. Die Innenbehörde...

Entgegen einem Vorschlag aus der Grünen-Bürgerschaftsfraktion will der Hamburger Senat vorerst keine Trinkerräume am Hauptbahnhof einrichten. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von CDU-Fraktionschef Dennis Thering hieß es, dass in den Einrichtungen der Obdachlosenhilfe grundsätzlich ein Alkoholverbot bestehe, um die Sicherheit und den sozialen Frieden zu gewährleisten. Bei übermäßigem Alkoholgenuss sei es auch schwieriger, über Hilfsangebote zu sprechen. Der Senat fügte hinzu: «Im Übrigen bestehen aktuell keine weiteren Überlegungen, die Angebote für obdachlose Menschen für den Alkoholkonsum weiter zu öffnen. Auch für die Einrichtung eigenständiger Trinkerräume liegen derzeit keine konkreten Planungen vor.»

Vor einem Monat hatte die Co-Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion der Grünen, Jennifer Jasberg, spezielle Räume für Alkoholabhängige am Hauptbahnhof vorgeschlagen. In einem NDR-Interview verwies sie auf gute Erfahrungen in anderen Städten mit Trinkerräumen.

Im Frühjahr soll auf dem Heidi-Kabel- und dem Hachmannplatz, die beide direkt am Hauptbahnhof liegen, das Trinken von Alkohol verboten werden, wie die Innenbehörde bereits im vergangenen Juli mitgeteilt hatte. Dafür strebt der Senat eine Änderung des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes an. Zur Begründung erklärte der Senat: «Es wird davon ausgegangen, dass die geplanten Regelungen zu einer deutlichen Abnahme von Alkoholkonsum im Bereich des Hauptbahnhofes führt, der immer wieder zu aggressivem Verhalten, zu Ordnungsstörungen und eben auch zu Straftaten führen kann und bei vielen Menschen ein Unsicherheitsgefühl auslöst.»

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