Flüchtlingshilfe

Sea-Watch tauft neues Rettungsschiff «Sea-Watch 5»

Sea-Watch tauft neues Rettungsschiff «Sea-Watch 5»

Sea-Watch tauft neues Rettungsschiff «Sea-Watch 5»

dpa
Hamburg
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Das Rettungsschiff «Sea-Watch 5» Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

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Die Hilfsorganisation Sea-Watch hat am Donnerstag in Hamburg ihr neues Schiff für die Rettung von Bootsmigranten getauft. Die zwölf Jahre alte und 58 Meter lange «Sea-Watch 5» soll in den kommenden Monaten für seinen ersten Einsatz im Frühjahr 2023 Mittelmeer umgebaut und vorbereitet werden. «Die Sea-Watch 5 ist eine Kampfansage an all jene, die auf dem zentralen Mittelmeer Menschenrechte missachten», heißt es bei Sea-Watch. Das Schiff sei schneller, größer und effizienter als alle die Vorgänger und könne damit mehr gerettete Personen aufnehmen und sie besser versorgen.

Die Organisation versteht das neue Schiff auch als «Reaktion auf den harten parlamentarischen Rechtsruck in Italien». Menschenrechte «seien nur dann etwas Wert, wenn sie für alle gelten», sagte Sea-Watch-Sprecherin Mattea Weihe. Die «Sea-Watch 5» beweise, «dass die europäische Zivilgesellschaft mit dem orchestrierten Ertrinken Lassen im zentralen Mittelmeer nicht einverstanden ist». Der Einsatz des Schiffes sei nur dank vielfältiger Unterstützung aus ganz Europa möglich.

Unter den Unterstützern ist auch das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte Bündnis United4Rescue. «Seenotrettung ist humanitäre Pflicht und christliche Uraufgabe», sagte der EKD-Beauftragte für Flüchtlingsfragen, Christian Stäblein, laut United4Rescue-Mitteilung. «Solange Menschen auf der Flucht an den Grenzen Europas ertrinken, werden wir als evangelische Kirche nicht nachlassen, die Seenotrettung zu unterstützen.»

Sea-Watch hatte eigenen Angaben zufolge im Juni 2015 das erste Rettungsschiff ins Mittelmeer geschickt. Mehr als 45.000 Menschen seien seitdem vor dem Ertrinken gerettet worden.

Von den Küsten Nordafrikas machen sich immer wieder Menschen in teils überfüllten Booten auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer in Richtung EU. Mitunter geraten sie in Seenot. Private Organisationen operieren in der Gegend, um die Menschen vor dem Ertrinken zu retten. In Italien sind ihre Einsätze bei rechten Parteien umstritten, weil das Land jährlich Zehntausende Menschen aufnimmt. Die Organisationen kritisieren dagegen die mangelnde Hilfe Europas für die Geflüchteten.

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