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Scholz macht Clubs keine Hoffnungen auf schnelle Lockerungen

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dpa
Hamburg
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Olaf Scholz steht in der SPD-Parteizentrale. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

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Wenn es nach den Musikclubs geht, sollte abstandsloses Feiern bald wieder möglich sein. Der Bezirk Mitte in der Heimatstadt von Olaf Scholz hat die größte Clubdichte Deutschlands. Dennoch macht der SPD-Kanzlerkandidat der Branche wenig Hoffnungen.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz macht den Musikclubs in Deutschland keine großen Hoffnungen auf eine rasche Rücknahme der Abstands- und Maskenpflicht. «Die Ansteckungsgefahren sind natürlich, wenn man dicht beieinander kommt, am größten», sagte der Vizekanzler und Bundesfinanzminister Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD mit Vertretern der Schausteller-, Gastro- und Eventbranche auf dem Hamburger Dom. «Wir werden am Dienstag dazu keine Beschlüsse fassen», sagte er mit Blick auf die Beratungen der Länderregierungschefs mit der Kanzlerin.

Zugleich warnte er vor wieder steigenden Corona-Infektionszahlen. «Ich will den Optimismus verbreiten, dass wir jetzt schon auf dem Weg aus der Krise sind. Und das sage ich im Bewusstsein, dass die Infektionszahlen noch einmal steigen werden», sagte Scholz. Jeder, der nicht geimpft sei, habe eine hohe Wahrscheinlichkeit, angesteckt zu werden. «Und zwar mit all den Folgen, die die Ansteckung auch schon vor anderthalb Jahren hatte. Das heißt, es wird Leute geben, die schwer erkranken. Es wird Leute geben, die daran sterben.»

Die LiveKomm, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland, hatte am vergangenen Dienstag mit Blick auf die Bund-Länder-Runde ein Öffnungskonzept vorgelegt, das die sofortige Aufhebung der Masken- und Abstandspflicht für Live- und Clubveranstaltungen sowie die vollständige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen für den Indoorbereich ab Oktober vorsieht. Statt der obligatorischen Antigentests sollten nur noch PCR-Tests den Zutritt zu den Clubs ermöglichen.

Im Gegensatz zur Situation vor einem Jahr seien mittlerweile viele Menschen geimpft - wenn auch noch nicht genug, sagte Scholz. «Und deshalb werden wir auch nicht alleine auf Infektionszahlen gucken, sondern auch auf Krankenhausbelegung, auf die Frage: Wie sind die Intensivstationen ausgelastet?» Daran müsse man sich «herantasten». «Weil es wird im Herbst wieder mehr Infektionen geben. Und da müssen wir mal gucken, wie wir da sicher durchsteuern. Immer mit dem Ziel: Kein neuer Lockdown.»

Dass künftig statt der Antigen- nur noch die teureren PCR-Tests zulässig sein sollen, um sich mit Geimpften und Genesenen gleichgestellt zu werden - wie von seinem Nachfolger im Hamburger Rathaus, Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), vorgeschlagen -, hält Scholz derzeit nicht für nötig. «Ich glaube, es geht jetzt erst einmal darum, dass wir diese Regeln fortsetzen, die wir da haben», sagte er. «Und wir haben sehr viele verfügbare Antigentests inzwischen auch.»

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