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Raps erreicht Vollblüte in Schleswig-Holstein

Raps erreicht Vollblüte in Schleswig-Holstein

Raps erreicht Vollblüte in Schleswig-Holstein

dpa
Rendsburg - (dpa/lno) -
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Wenn die Rapsfelder blühen, zeigt sich Schleswig-Holstein von seiner schönsten Seite. Im Sonnenschein leuchtet das Land strahlend gelb und die Menschen wissen: Der Sommer ist nicht mehr weit.

Der Raps steht in Schleswig-Holstein in diesem Jahr zwei bis drei Wochen eher in Vollblüte als 2023. Vor allem in den südlichen Landesteilen sei das jetzt bereits der Fall, teilte die Landwirtschaftskammer am Dienstag mit. Sobald mindestens 50 Prozent der Blüten geöffnet sind, sprechen Fachleute von Vollblüte. Falls die Temperaturen weiter niedrig bleiben, sei von einer langen Blütezeit auszugehen.

Die Entwicklung beim Raps hängt stark von der Temperatursumme ab. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes waren der Januar 3,0 Grad, der Februar bis zu 6,0 Grad und der März bis zu 4,5 Grad wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Die nötigen Temperatursummen zum Blühbeginn seien deutlich früher erreicht worden als in der Vergangenheit.

In diesem Jahr blüht Raps auf weniger Fläche in Schleswig-Holstein als im Vorjahr. Die Saatfläche liegt nach Angaben des Statistikamts Nord bei rund 71.000 Hektar, ein Minus von 14 Prozent zum Vorjahr. Neben blühenden Bäumen, Hecken und Sträuchern ist Raps im ländlichen Raum eine der wichtigsten und frühesten Nahrungsquellen für Honigbienen und andere Insekten. Ein Hektar Raps liefert den Angaben zufolge 200 bis 400 Kilogramm Honig und rund 1600 Liter Öl für Lebensmittel sowie technische Öle und Biodiesel. Das Schrot, das nach dem Auspressen der Samen übrig bleibt, ist ein wertvolles Futtermittel für Tiere.

2023 war nach Angaben der Landwirtschaftskammer ein gutes Rapsjahr im Norden. Die Erträge lagen bei 3,9 Tonnen je Hektar. Für Ackerbauern werde es wichtiger, Anbau-, Wetter- und Preisrisiken abzusichern. Sinnvoll sei ein Mix aus verschiedenen Früchten und Sorten sowie verschiedene Ernte- und Saatzeitpunkten. Preise und Ernte müssten am Markt abgesichert werden. Außerdem könne das Risiko mit Pflanzenschutz, Fruchtfolge und Feldgesundungsmaßnahmen verringert werden.

Am Versuchsstandort in Futterkamp (Kreis Plön) stellte die Landwirtschaftskammer fest, dass der Raps mit Blühbeginn am 9. April im Vergleich zum Schnitt der Vorjahre 14 Tage eher dran war. «Die Entwicklung in diesem Frühjahr dürfte den Einfluss der Klimaerwärmung widerspiegeln wie zum Beispiel auch im Obstbereich, wo frühere Blühzeitpunkte klar festzustellen sind», so Jochen Flessner, der Mitglied im Kammervorstand und selbst Ackerbauer ist. «Das heißt jedoch nicht, dass es nicht auch mal wieder ein kaltes Frühjahr geben kann.» Die frühe Entwicklung der Blüten verschärfe das Risiko von Frostschäden.

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