Schleswig-Holstein & Hamburg

Prozess um Tod von Zielfahnder: Sieben Jahre Haft gefordert

Prozess um Tod von Zielfahnder: Sieben Jahre Haft gefordert

Prozess um Tod von Zielfahnder: Sieben Jahre Haft gefordert

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Justitia-Abbildungen sind an einer Scheibe zu sehen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Im Prozess um den Tod eines Hamburger Zielfahnders hat die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft für den Angeklagten gefordert. Der 30-Jährige habe sich nach Überzeugung der Anklagebehörde der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher am heutigen Montag (Az. 601 Ks 5/20). Bei der Strafforderung gehe es auch um weitere Delikte, die dem Angeklagten vorgeworfen werden, darunter Fahren ohne Führerschein.

Der 57 Jahre alte Beamte war bei einer Festnahmeaktion am 25. Februar vergangenen Jahres in Hamburg-Lurup schwer verletzt worden. Er starb acht Tage nach einem Frontalzusammenstoß mit dem Wagen des Angeklagten in einem Krankenhaus. Der Beamte und weitere Zielfahnder aus Itzehoe hatten den mit drei Haftbefehlen gesuchten Mann festnehmen wollen. Die Polizei hatte nach Angaben eines Gerichtssprechers einen Tipp bekommen, dass der Verkäufer eines annoncierten Autos der Gesuchte sei. Daraufhin hatten die Beamten zum Schein Interesse bekundet und ein Schnellrestaurant in Lurup als Treffpunkt vereinbart.

Als der Gesuchte wider Erwarten nicht in das Restaurant kam, sondern an einer Bushaltestelle gegenüber hielt, war ein Itzehoer Beamte durch die geöffnete Beifahrertür in den Wagen gesprungen. Es kam zu einem Gerangel. Währenddessen gab der 30-Jährige Gas, wendete über die vierspurige Luruper Hauptstraße und stieß frontal mit dem Auto des Zielfahnders zusammen.

Die Verteidigung soll am Freitag ihr Plädoyer vor der Strafkammer am Landgericht halten, das Urteil könnte am 21. April verkündet werden.

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