Sicherheitskonzept

Polizei will zur Kieler Woche Präsenz zeigen

Polizei will zur Kieler Woche Präsenz zeigen

Polizei will zur Kieler Woche Präsenz zeigen

dpa
Kiel
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Sandsäcke stehen als Schutzwall vor einer Festmeile bei der Kieler Woche. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild

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Erstmals nach 2019 wird wieder ein Millionenpublikum zur Kieler Woche erwartet. Die Euphorie vor dem Sommerfest ist auch bei der Polizei groß. Ihr Sicherheitskonzept haben die Beamten angepasst - mit sichtbaren Folgen.

Mit einem angepassten Konzept will die Polizei für die Sicherheit der Besucher auf der Kieler Woche sorgen (18. bis 26. Juni). «Wir wissen natürlich nicht, wie das Sommerfest von den Menschen angenommen wird, sehen aber das Bedürfnis vieler Menschen nach Normalität und dem Bedürfnis, sich wieder in geselliger Runde zu treffen», sagte Sven Petersen vom Kieler-Woche-Sachgebiet der Polizeidirektion Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Es werde ein friedliches und fröhliches Fest erwartet.

Im Vergleich zur letzten «großen» Kieler Woche vor der Corona-Pandemie 2019 will die Polizei ihr Sicherheitskonzept etwas ändern. «Aufgrund der jetzigen Lageeinschätzung haben wir von dem umfassenden Kontroll- und Sperrkonzept von vor drei Jahren Abstand genommen», sagte Babette Weiß aus dem Sachgebiet. «Wir können irrational handelnde Einzeltäter nicht ausschließen, aber wir können auch nicht jeden kontrollieren.»

Die Polizei setze bei ihrem Sicherheitskonzept darauf, dass große Veranstaltungsbereiche mit vielen Menschen von potenziellen Tätern nicht über lange Zufahrten direkt und mit hohem Tempo angesteuert werden könnten, sagte Weiß. Zudem kämen an neuralgischen Punkten auch wieder sogenannte Big Packs - große Säcke - zum Einsatz.

Die Gefährdungslage sei immer noch abstrakt hoch, sagte Petersen. Es werde Ende Juni erneut temporäre Straßensperrungen geben. Vor drei Jahren - bei der letzten Kieler Woche vor der Corona-Pandemie - hatten Beamte an Sperren beispielsweise Maschinenpistolen getragen.

Man werde an einigen Punkten weniger öffentlich sichtbar auftreten. «Das heißt aber nicht, dass wir uns zurückziehen», sagte Petersen. «Spezielle Ausrüstung bleibt dieses Mal jedoch im Wagen.» Im Ernstfall könne die Polizei schnell reagieren und ihr vorstrukturiertes Konzept umsetzen.

Die Organisatoren erwarten auf dem diesjährigen Sommerfest wieder ein ähnlich großes Millionenpublikum wie vor Corona. Im vergangenen Jahr hatte sich die Kieler Woche pandemiebedingt vor allem um maritime Erlebnisse wie die Segelregatten vor Kiel-Schilksee und die traditionelle Windjammerparade auf der Förde gedreht. Große Flanierbereiche an der Kiellinie und Musikbühnen in der Innenstadt gab es nicht. Unter normalen Bedingungen hatte das Sommerfest 2019 mehr als 3,5 Millionen Besucher aus gut 70 Ländern angelockt.

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