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Plattdeutsch verlagert sich an die Schulen: Neues Lehrbuch

Plattdeutsch verlagert sich an die Schulen: Neues Lehrbuch

Plattdeutsch verlagert sich an die Schulen: Neues Lehrbuch

dpa
Bremen
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Die Titelseite des neuen Plattdeutsch-Lehrbuchs «Snacken. Foto: ---/Quickborn-Verlag/dpa

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Im Norden wird Platt geschnackt. Das kann man auch mit einem neuen Schulbuch lernen. Aber bei manchenm Plattdeutsch-Sprecher heißt es Proten oder Kören.

Ein neues Plattdeutsch-Lehrbuch soll Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe für die traditionelle norddeutsche Sprache begeistern. Das Schulbuch «Snacken. Proten. Kören» schließe eine Lücke zwischen Lehrwerken für die Grundschule und denen für Erwachsene, sagte Christianne Nölting, Leiterin des Länderzentrums für Niederdeutsch in Bremen. «Weil Plattdeutsch immer weniger im häuslichen Umfeld gesprochen wird, hält die Vermittlung der Sprache glücklicherweise mehr und mehr Einzug in die Schulen», teilte das Länderzentrum als Herausgeber mit.

Das vom niedersächsischen Kultusministerium geförderte Schulbuch ist gedacht für die Sekundarstufe I, also die Klassen fünf bis zehn. Die Landesschulbehörden bieten das Buch in Fortbildungen Lehrerinnen und Lehrern in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, und Schleswig-Holstein an.

Im niederdeutschen Sprachraum wird regional sehr unterschiedlich gesprochen. Das Buch geht aber von der einheitlichen Schreibweise des Hamburger Sprachwissenschaftlers Johannes Saß (1889-1971) aus. Der Titel nimmt die regionalen Unterschiede auf. Snacken, Proten und Kören bedeutet jeweils Sprechen. Snacken oder Schnacken sagt man im Norden des Sprachraums, Proten im Nordwesten von Niedersachsen Richtung Niederlande. Im Süden von Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen heißt es nach Nöltings Angaben Kören.

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