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Nabu in Sorge um Erdkröten: Weniger Tiere gerettet als 2020

Nabu in Sorge um Erdkröten: Weniger Tiere gerettet als 2020

Nabu in Sorge um Erdkröten: Weniger Tiere gerettet als 2020

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Kröte läuft über den Boden. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Archivbild

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Erdkröten, Frösche und Lurche haben es in der Großstadt nicht leicht. Sie kommen selten gefahrlos über die Straße, um im nächsten Tümpel laichen zu können. Zudem schadet ihnen das Wetter. Das hat in Hamburg bereits Auswirkungen.

Unter anderem wegen der anhaltenden Trockenheit gibt es mittlerweile weniger Erdkröten in Hamburg. So seien aus den Amphibienzäunen der Hansestadt in diesem Jahr nur rund 7100 Erdkröten gerettet und über die Straßen zu ihren Laichgewässern getragen worden, wie der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg am Dienstag mitteilte. Im Jahr zuvor seien es noch etwa 1700 mehr gewesen und 2019 gut 2230 Erdkröten mehr. «Dieser anhaltende negative Trend macht uns große Sorgen», sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg, laut Mitteilung. Die Erdkröte zähle eigentlich zu den häufigen Arten und stelle keine speziellen Ansprüche an ihren Lebensraum. «Geht so eine Art dennoch in großem Maße zurück, spricht das für eine generelle Verschlechterung der Lebensbedingungen für Amphibien in Hamburg, der dringend mit geeigneten Naturschutzmaßnahmen entgegengewirkt werden muss.»

Weitere Gründe für einen Rückgang der Bestände bei den Erdkröten sowie Fröschen und Lurchen seien Nitratbelastung, Pestizideinsatz, Überbauung, Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen sowie die klimatischen Veränderungen im Zuge des Klimawandels. In den vergangenen Jahren sei es auch in Hamburg zu trocken gewesen. Viele Laichgewässer seien infolgedessen ausgetrocknet, bevor die Kaulquappen ihre Entwicklung abgeschlossen hatten. Der Nabu vermutet deshalb, dass mehrere Amphibiengenerationen durch die Trockenheit einfach fehlen.

Insgesamt sind zwischen Februar und April 2021 exakt 8355 Erdkröten, Frösche und Molche eingesammelt worden. 2020 waren es 10 043 Tiere, 2019 kamen 10 156 Tiere zusammen. Im Hamburger Stadtgebiet gibt es dem Nabu zufolge 14 Schutzzäune.

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