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Lübecker Museum will Kunstgegenstände aus Afrika zurückgeben

Lübecker Museum will Kunstgegenstände aus Afrika zurückgeben

Lübecker Museum will Kunstgegenstände aus Afrika zurückgeben

dpa
Lübeck
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Die Hansestadt Lübeck will Kunstgegenstände aus Afrika freiwillig zurückgeben. Dabei geht es um zunächst 26 Objekte aus Namibia und Äquatorialguinea, die in der Völkerkundesammlung der Stadt sind. Es sei erklärte Haltung der Stadt, zu Unrecht erworbene Exponate zurückzugeben, sagte Lübecks Kultursenatorin Monika Frank am Freitag.

Dabei handelt es sich nach Angaben der Hansestadt unter anderem um Eisenschmuck, Gebrauchsgegenstände und Waffen aus Namibia sowie um eine Maske und eine Ahnenfigur aus Zentralafrika. Letztere waren von Günther Tessmann, dem Leiter der Lübecker Pangwe-Expedition, um 1909 nach Lübeck gebracht worden. Später hatte Tessmann gesagt, dass er die Exponate nur deshalb von zwei örtlichen Häuptlingen als Geschenk erhalte habe, weil er sich als offizieller Vertreter der Kolonialmacht ausgegeben hatte.

Über die Rückgabe der Exponate entscheidet die Bürgerschaft im Januar. Sollte sie zustimmen, wäre das nach Angaben der Stadt der erste Fall in der deutschen Museumslandschaft, in dem Objekte aus kolonialen Kontexten freiwillig und unaufgefordert zurückgegeben werden.

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