Demonstration

Linksextreme wollen am 1. Mai durch Hamburg ziehen

Linksextreme wollen am 1. Mai durch Hamburg ziehen

Linksextreme wollen am 1. Mai durch Hamburg ziehen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Polizeikräfte setzen am 1. Mai 2021 Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Foto: Martin Fischer/dpa/Archivbild

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Früher gehörten linke Randale rund um den 1. Mai fast schon zum Hamburger Schanzenviertel wie die Rote Flora. Seit den Gewaltexzessen beim G20-Gipfel ist es ruhig geworden. Demos finden trotzdem statt.

Auch an diesem 1. Mai sind in Hamburg neben den traditionellen Kundgebungen der Gewerkschaften am Tag der Arbeit wieder Demonstrationen von linken und linksextremen Gruppen angemeldet. Unter der Motto «Das System ist die Krise, Anarchismus in die Offensive» hat das anarchistische Bündnis «Schwarz-Roter 1. Mai» zu einer Demonstration aufgerufen. Laut Polizei wollen rund 800 Teilnehmer am Nachmittag von der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark durch Eimsbüttel und das Uni-Viertel bis zum Theodor-Heuss-Platz ziehen.

Fast zeitgleich ist unter dem Motto «Kampf auf der Straße, Streik im Betrieb - Das ist unsere Antwort auf Eure Politik» die revolutionäre 1. Mai-Demo aus dem Umfeld des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus geplant. Hier wurden nach Polizeiangaben 1000 Teilnehmer angekündigt. Die Route soll vom Hauptbahnhof in den Osten Hamburgs bis nach Barmbek führen.

Schon zuvor will das Bündnis «Wer hat, der gibt» ebenfalls mit etwa 1000 Demonstranten vom Eppendorfer Baum zum Dammtor-Bahnhof laufen. «Wir können und wollen uns die Reichen nicht mehr leisten», heißt es in dem Aufruf zur Demo, die durch die Nobel-Stadtteile Harvestehude und Pöseldorf führen soll. Die Veranstaltung steht unter dem Motto «Klassensturz statt Kassensturz».

Im vergangenen Jahr waren bei den drei Demonstrationen insgesamt rund 3500 Menschen auf die Straße gegangen. Bis auf einen Zwischenfall auf der Veddel, bei dem Polizeibeamte aus dem Demonstrationszug des «Schwarz-Roten 1. Mai» heraus mit Flaschen beworfen worden waren, und dem Abbrennen von Pyrotechnik war alles ruhig geblieben.

Früher als üblich soll in diesem Jahr bereits am Samstag den 29. April das «Klassenfest gegen Staat und Kapital» im Schanzenviertel stattfinden. 300 Teilnehmer sind angemeldet. Klassisch findet die Veranstaltung eigentlich in der Walpurgisnacht vor dem 1. Mai statt, der in diesem Jahr auf einen Montag fällt.

In der Vergangenheit hatte es im Schanzenviertel rund um den 1. Mai immer wieder Randale gegeben. Seit den schweren Ausschreitungen um den G20-Gipfel im Juli 2017 ist es in der Hansestadt weitgehend ruhig geblieben.

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