Schleswig-Holstein & Hamburg

Linke Demos zum 1. Mai beginnen ohne größere Zwischenfälle

Linke Demos zum 1. Mai beginnen ohne größere Zwischenfälle

Linke Demos zum 1. Mai beginnen ohne größere Zwischenfälle

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Walpurgisnacht und der 1. Mai sind in Hamburg traditionell von linken und linksextremen Demos und Protesten geprägt. Früher vielfach gewalttätig, sind die vergangenen Jahre ruhig geblieben. Die Corona-Pandemie sorgt für Einschränkungen.

In Hamburg sind am Freitag erste Kundgebungen linker und linksextremer Gruppen zum 1. Mai nach Polizeiangaben ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Bei der größten Versammlung am Bahnhof Sternschanze kamen mehrere Hundert Menschen zusammen, wie der Lagedienst mitteilte. Da zu dem vom linksextremen Roten Aufbau organisierten «Klassenfest» coronabedingt nur 200 Menschen zugelassen waren, wurde der Anmelder aufgefordert, die Teilnehmerzahl zu begrenzen. Den Angaben zufolge hatten sich im Umfeld und bei der Versammlung zeitweise bis zu 650 Menschen eingefunden. Die Polizei war mit einem starken Aufgebot zugegen.

Als die Beamten versuchten, weiterhin anrückende Demonstranten auf dem Bahnhofsvorplatz zurückzudrängen, kam es zu einem kleineren Handgemenge. Zuvor war bereits eine Frau vorläufig festgenommen worden, weil sie sich geweigert hatte, in der Menschenmasse eine Maske zu tragen oder den Platz zu verlassen.

Bei einem zweiten «Klassenfest» des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus Beim Grünen Jäger zählte die Polizei in der Spitze 90 Teilnehmer, ebenso viele wie bei einer «queerfeministischen Kundgebung» auf dem Hans-Albers-Platz auf St. Pauli. Die Polizei sprach bei allen drei Veranstaltungen von einem weitgehend ruhigen Verlauf.

Für Samstag waren mehr als zwei Dutzend Versammlungen und fünf Aufzüge angemeldet, darunter eine Demo des Roten Aufbaus zum «revolutionären 1. Mai» und gleich mehrere Kundgebungen des Bündnisses «Wer hat, der gibt», deren Organisatoren aus der autonomen Szene kommen.

Coronabedingt dürfen Demonstrationszüge laut Polizei höchstens 50 Teilnehmer haben, stehende Versammlungen mit Ausnahmegenehmigung maximal 200. Außerdem gilt ab 21.00 Uhr in Hamburg eine Ausgangsbeschränkung. Viele Anmelder haben die Auflagen zurückgewiesen.

Natürlich werde man in Hamburg auch in der Pandemie das Grundrecht auf Versammlung garantieren, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Auf der anderen Seite gebe es den Infektionsschutz. «Und beides unter einen Hut zu bringen, ist hier die Herausforderung.»

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