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Hochsaison: Keine Personalsorgen bei Rettungsschwimmern

Hochsaison: Keine Personalsorgen bei Rettungsschwimmern

Hochsaison: Keine Personalsorgen bei Rettungsschwimmern

dpa
Eckernförde (dpa/lno) -
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Zwei Rettungsschwimmer der DLRG bewachen bei sonnigem Wetter den Strand. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild

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Überall Personalnot? Bei den Rettungsschwimmern im Norden zumindest nicht in der Hochsaison. Nach DLRG-Angaben sind im Land zwischen den Meeren alle Stationen besetzt. Landespräsident Möller hat eine große Bitte an die Strandbesucher.

Mit der aktuellen Badesaison in Schleswig-Holstein ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zufrieden. «Die Saison läuft gut», sagte der Präsident des DLRG-Landesverbandes, Jochen Möller, der Deutschen Presse-Agentur. «Aktuell sind alle knapp 50 Stationen in Schleswig-Holstein besetzt.» In der Hochsaison gebe es an Nord- und Ostsee kein Personalproblem, nachdem sich in der Vorsaison schon Lücken offenbar hätten. Pro Tag seien etwa 450 Rettungsschwimmer im Einsatz. Das entspreche dem Niveau auch der vergangenen Jahre.

In den vergangenen Jahren, auch 2021, seien im Schnitt 3300 ehrenamtlich tätige Rettungsschwimmer aus ganz Deutschland dabei gewesen. «Das entspricht auch der Entwicklung in diesem Jahr.» Zum Teil überstiegen die Anmeldungen zur Hauptsaison sogar den Bedarf.

Für große Ferienorte wie Scharbeutz, Timmendorfer Strand oder Heiligenhafen werden Möller zufolge bis zu 35 Rettungsschwimmer benötigt, für kleinere an einem kleinen Campingplatz auch einmal nur 3. Etwa die Hälfte der Einsatzkräfte ist laut Möller weiblich. «Der Einsatz als Rettungsschwimmer ist attraktiv für beide Geschlechter.»

Eine Statistik über die Zahl der bisherigen Unglücksfälle gebe es noch nicht. Im vergangenen Jahr ertranken 19 Menschen, im Jahr davor 25. Wie viele tödliche Badeunfälle es in diesem Jahr schon gab, könne er nicht sagen, so Möller. Es dürften etwa so viele Fälle wie im Vorjahr sein. «Das kann sich aber noch in die eine oder andere Richtung ändern.»

Der DLRG-Präsident appellierte an die Strandbesucher, sich in Notfällen den Opfern gegenüber angemessen zu verhalten und Rettungskräfte nicht zu behindern. «Es ist natürlich bedauerlich, wenn Leute extra hingehen, um sich das anzuschauen.» Kürzlich hatten nach Angaben der Polizei in Travemünde mehrere Hundert Gaffer zugeschaut und auch Aufnahmen gemacht, als Helfer vergeblich versuchten, einen Verunglückten zu reanimieren. Einige ignorierten demnach aus Strandlaken und Handtüchern errichtete Sichtbarrieren und hielten Mobiltelefone darüber, um weiter zu filmen.

«Für so etwas haben wir überhaupt kein Verständnis», sagte der DLRG-Landespräsident. «Bitte halten Sie sich fern, wenn Sie Rettungsmaßnahmen mit professionellen Helfern sehen und behindern Sie nicht deren Arbeit!» Es sei auch von Notfällen Betroffenen gegenüber ethisch geboten, Distanz zu wahren.

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