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Hamburger solidarisieren sich nach Hamas-Angriff mit Israel

Hamburger solidarisieren sich nach Hamas-Angriff mit Israel

Hamburger solidarisieren sich nach Hamas-Angriff mit Israel

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Menschen nehmen an einer Solidaritätsdemo für Israel teil. Foto: Fabian Sommer/dpa

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Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit Hunderten Toten und Tausenden Verletzten zeigt Hamburg Flagge. Unter dem Motto «Wir stehen an der Seite Israels!» fanden sich zahlreiche Menschen am Jungfernstieg ein.

Hunderte Menschen sind am frühen Montagabend in Hamburg auf die Straße gegangen, um nach dem Großangriff der Hamas auf Israel ein Zeichen gegen Gewalt und Antisemitismus zu setzen. Aufgerufen zu der Kundgebung in der Innenstadt hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die nach eigenen Angaben befürchtet, «dass hierzulande antisemitische Akteure die legitime Verteidigung durch Israel missbrauchen werden, um Gewalt gegen Jüdinnen und Juden auch in Hamburg zu schüren.» Die Stadt müsse dafür sorgen, dass Jüdinnen und Juden nicht auch in der Hansestadt zu Zielen würden.

Unter den Teilnehmern, die sich unter dem Motto «Wir stehen an der Seite Israels!» im Nieselregen am Jungfernstieg einfanden, waren unter anderem Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und CDU-Oppositionsführer Dennis Thering. Die Polizei konnte zunächst keine genaue Teilnehmerzahl nennen, Beobachter gingen von einer vierstelligen Zahl aus.

Tschentscher, der vom deutsch-französischen Kabinettsklausur an den Jungfernstieg geeilt war, sagte: «In Hamburg ist kein Millimeter Platz für Antisemitismus und Feindseligkeit gegenüber Israel.» Fegebank betonte: «Wir brauchen einen parteiübergreifenden Konsens zu der Frage, wie wir eigentlich die Sicherheit der Jüdinnen und Juden in unserem Land sicherstellen können.»

Wenn nach den Angriffen auf Israel hierzulande auf den Straßen gefeiert werde, Süßigkeiten verteilt würden, von Menschen, die selbst oder deren Eltern oder Großeltern nach Deutschland gekommen seien und Schutz gesucht hätten und jetzt meinten, «ihren Judenhass verbreiten zu können, dann müssen wir gesamtgesellschaftlich was machen», sagte Fegebank. «Diese Debatte muss nun geführt werden.»

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen in den Gazastreifen. Im Gegenzug bombardierte die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen.

Die CDU-Fraktion forderte derweil die sofortige Schließung des Islamischen Zentrums (IZH) Hamburg. «Auch in Hamburg werden durch das IZH Vertreter des islamischen Extremismus seit Jahren mit einer falsch verstandenen Toleranz hofiert», sagte der CDU-Innenexperte Dennis Gladiator. Das Islamische Zentrum, das an der Alster die Blaue Moschee betreibt, wird bereits seit 1993 vom Verfassungsschutz beobachtet und gilt als verlängerter Arm Irans.

Laut Verfassungsschutz hat sich der Verein nach Rückkehr Ajatollah Chomeinis im Kontext der sogenannten Islamischen Revolution von 1979 zu einer wichtigen Einrichtung des Iran entwickelt und ist als weisungsgebundener Außenposten des iranischen Regimes zu werten. Teheran hatte der Hamas nach ihrem Angriff am Samstag auf Israel gratuliert und diesen als «Wendepunkt in der Fortsetzung des bewaffneten Widerstands» bezeichnet.

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