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Hamburger Filmfest: «Großer Schritt für Neustart der Kultur»

Hamburger Filmfest: «Großer Schritt für Neustart der Kultur»

Hamburger Filmfest: «Großer Schritt für Neustart der Kultur»

dpa
Hamburg
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Es ist wieder Kinozeit. Nicht nur, weil trotz der Corona-Pandemie wieder mehr Normalität einzieht. Sondern auch, weil Filmfest in Hamburg ist. Mehr als 110 Filme aus fast 60 Ländern können an den zehn Tagen geschaut werden.

Kinosäle füllen sich wieder, prominente Schauspieler und Regisseure laufen über rote Teppiche vor Hamburger Kinos und international gewürdigte Filme flimmern über Leinwände: Am Donnerstagabend ist das 29. Filmfest Hamburg im Beisein von mehreren hundert Gästen mit dem Film «Große Freiheit» von Sebastian Meise eröffnet worden.

Das Filmfest feiere nach dem Hamburger Kultursommer, dem Start der Orchester- und Theatersaison und dem Reeperbahnfestival nun ebenfalls ein großes Comeback und werde damit hoffentlich Teil eines großen Kulturrausches, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Donnerstagabend. Der «Schau-Stau» des vergangenen Jahres habe sich nun aufgelöst. «Und das ist ein Fest, das wir uns alle miteinander geben sollten.»

Das Filmfest sei ein weiterer großer Schritt für den Neustart der Kultur nach der Corona-Pandemie», sagte auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Donnerstag laut Mitteilung.

Kultursenator Brosda betonte zudem, das Filmfest lenke außerdem immer wieder die Aufmerksamkeit vieler Menschen wie ein Spotlight auf neue Produktionen - «darunter auf solche, die es auf dem Markt zunächst schwer haben, für die Kinokunst und die gesellschaftliche Verständigung aber von Bedeutung sind». Auch mit dem Eröffnungsfilm «Große Freiheit» setze das Filmfest ein gesellschaftliches und politisches Zeichen. In «Große Freiheit» geht es um die Kriminalisierung Homosexueller im Nachkriegsdeutschland. Der Film feierte in Cannes seine Weltpremiere und erhielt dort auch einen Jury-Preis.

Festival-Chef Albert Wiederspiel und sein Team haben erneut zahlreiche Filme schon vor Monaten für das Programm ausgewählt, die zuletzt auch auf den internationalen Filmfestivals ins Cannes, Locarno und Venedig überzeugt haben. Darunter die in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Buchverfilmung «Happening» und der Locarno-Gewinnerfilm «Die Rache ist mein, alle anderen zahlen bar».

Ganz zu alter Größe wird das Filmfest in diesem Jahr coronabedingt allerdings noch nicht zurückfinden. In den Kinos ist eine Kapazität von 50 Prozent möglich - genesene, geimpfte und getestete Besucher werden im Schachbrett-Muster platziert. 2020 kamen fast 14 000 Besucher, eine Auslastung von etwa einem Drittel.

Insgesamt stehen Kinofans bis zum 9. Oktober in den fünf Festivalkinos 110 Langfilme aus 57 Ländern zur Auswahl. Am Freitag startet zudem auch das Michel Kinder- und Jugend Filmfest mit dem Film «Willi und die Wunderkröte».

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