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Hamburg Airport erhält 47,3 Millionen Euro Staatshilfe

Hamburg Airport erhält 47,3 Millionen Euro Staatshilfe

Hamburg Airport erhält 47,3 Millionen Euro Staatshilfe

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein gestrandeter Fluggast ist am 09.04.2020 in dem ansonsten fast menschenleeren Terminal 1 am Flughafen Hamburg zu sehen. Foto: Bodo Marks/dpa/Archiv

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Die Corona-Pandemie hatte dem Hamburger Airport 2020 das wirtschaftlich schlimmste Jahr der Nachkriegsgeschichte eingehandelt. Millionen aus einem staatlichen Hilfspaket mildern nun zumindest ein Stück weit die hohen Verluste.

Der Hamburger Flughafen erhält 47,3 Millionen Euro Staatshilfe aus dem vor Monaten von Bund und Ländern vereinbarten Corona-Hilfspaket für die wichtigsten deutschen Airports. Das teilten die Behörden für Wirtschaft und für Finanzen sowie die Flughafengesellschaft am Freitag mit.

Die Summe, die je zur Hälfte von Bund und der Hansestadt Hamburg getragen wird, soll sogenannte Vorhaltekosten abdecken, die im Zeitraum März bis Juni 2020 während des ersten Corona-Lockdowns entstanden sind. Damals war der Flugbetrieb an wichtigen Flughäfen trotz heftiger Einbrüche bei den Passagierzahlen auch auf Wunsch der Politik aufrechterhalten worden - damit etwa deutsche Touristen aus dem Ausland nach Hause geholt sowie Masken und Medikamente transportiert werden konnten.

Für den fünftgrößten deutschen Verkehrsflughafen war das Corona-Jahr 2020 - wie für die Branche insgesamt - das wirtschaftlich verheerendste in der Nachkriegsgeschichte. Die Zahl der Passagiere brach um fast drei Viertel auf knapp 4,6 Millionen ein, der Umsatz stürzte um 56 Prozent auf knapp 120 Millionen Euro ab, unter dem Strich standen tiefrote Zahlen in dreistelliger Höhe. Aufgrund der Staatshilfen «konnte der Verlust 2020 auf 65 Millionen Euro gesenkt werden», wie Flughafenchef Michael Eggenschwiler der dpa sagte. «Der Flughafen Hamburg ist dankbar für die Unterstützungsleistung von Land und Bund.»

Obwohl der Flugbetrieb zu Beginn der Pandemie fast vollständig zum Erliegen kam und sich der Betrieb nicht rechnete, unterlag der Flughafen einer Betriebspflicht - «als wichtige und knappe Infrastruktur, die der Daseinsvorsorge dient», wie es in der Mitteilung des Senats heißt. «Im Falle des Hamburger Flughafens, wie auch vier weiteren Flughäfen in Deutschland, kommt hinzu, dass er ein sogenannter benannter Flughafen ist.» Das bedeutet nach Regeln der Weltgesundheitsorganisation WHO, dass Einrichtungen vorgehalten werden müssen, in denen Passagiere mit möglicherweise ansteckenden Krankheiten untersucht werden können.

Bund und Länder hatten zu Jahresbeginn länger um das Hilfspaket für Flughäfen gerungen; umstritten war vor allem der Kreis der begünstigten Airports. Bei vielen Flughäfen sind vor allem Länder und Kommunen Miteigentümer - nicht zuletzt aus strukturpolitischen Gründen. Ein Airport in der Nähe soll die heimische Wirtschaft beflügeln. Diese Infrastruktur aber droht durch Corona ins Wanken zu geraten. In Hamburg gehört der Airport zu 51 Prozent der Freien und Hansestadt Hamburg, die übrigen 49 Prozent liegen bei der AviAlliance GmbH, ein privater industrieller Flughafeninvestor, der auch an anderen Airports in Deutschland und Europa beteiligt ist.

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