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Härtere Regeln in Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz steigt

Härtere Regeln in Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz steigt

Härtere Regeln in Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz steigt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Hamburgs Bürger müssen mit wieder härteren Corona-Einschränkungen zurecht kommen. Weil die Sieben-Tage-Inzidenz seit Tagen über 100 liegt, hat der Senat die Notbremse gezogen - und Lockerungen rückgängig gemacht. Die Inzidenz steigt weiter.

Wegen der mehrtägigen Überschreitung der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche gelten in Hamburg nun wieder strengere Corona-Regeln. Unter anderem dürfen Geschäfte Waren seit Samstag nur noch zum Abholen bereitstellen, Termin-Shopping ist nicht mehr erlaubt. Zudem mussten Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten wieder schließen. Strengere Regeln gelten auch bei privaten Kontakten. So darf sich ein Haushalt wieder nur mit einer weiteren Person treffen. Die Beschränkungen gelten nicht für Kinder unter 14 Jahren. Sie dürfen zudem in Gruppen bis zu zehn Jungen und Mädchen im Freien Sport betreiben.

Hamburgs rot-grüner Senat hatte die Corona-Notbremse gezogen und die erst am 8. März vollzogenen Öffnungsschritte zurückgenommen. Er begründete den Schritt am Freitag mit einem Anstieg der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - auf über 100. Am Mittwoch lag sie bei 100,9, am Donnerstag bei 105,4 und am Freitag bei 108,6.

Am Samstag stieg die Sieben-Tage-Inzidenz noch einmal deutlich - auf 115,3, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Auch nach den generell etwas niedriger liegenden Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hat Hamburg nun den wichtigen Schwellenwert von 100 erreicht. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen sank am Samstag im Vergleich zum Freitag um 64 auf 336, liegt aber um 126 Fälle über dem Wert von vor einer Woche. Die Zahl der Corona-Toten in Hamburg nahm laut RKI um einen auf 1343 zu.

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich den Angaben zufolge nachgewiesenermaßen 57 002 Hamburger mit Sars-CoV-2 infiziert; 50 800 von ihnen gelten inzwischen als genesen. In den Krankenhäusern der Stadt wurden mit Stand vom Freitag 241 Corona-Patienten betreut, zwei weniger als am Donnerstag. Die Zahl der Intensivpatienten stieg um einen auf 90. Die Zahl der mindestens einmal Geimpften stieg von Donnerstag auf Freitag um 3073 auf 167 855, die der schon zweimal Geimpften um 1182 auf 76 805 Frauen und Männer.

Für noch härtere Corona-Beschränkungen machte sich am Samstag bei einer Kundgebung die #ZeroCovid-Bewegung stark. Nach Polizeiangaben versammelten sich friedlich etwa 50 statt der angemeldeten 200 Frauen und Männer auf dem Jungfernstieg. Paula Bühler von #ZeroCovid Hamburg sagte: «Schluss mit vollen U-Bahnen, vermeidbaren Bürojobs und überflüssiger Produktion.» Die Schulen müssten sofort geschlossen werden. «Eine wirksame Vollbremsung statt einem endlosen Lockdown light, damit weitere vermeidbare Tote verhindert werden.»

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