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GdP kritisiert Corona-Einsatz junger Polizisten

GdP kritisiert Corona-Einsatz junger Polizisten

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich gegen einen Hilfseinsatz von 200 Hamburger Polizeischülern und -studenten bei der Corona-Kontaktnachverfolgung ausgesprochen. «Wie man in der jetzigen Phase auf die Idee kommen kann, Polizeikräfte für die Kontaktnachverfolgung abzuordnen, kann die GdP Hamburg nicht nachvollziehen», sagte der Hamburger GdP-Chef Horst Niens. Vielmehr würden in der Corona-Krise und während des bei der Polizei laufenden Generationenwechsels «jetzt alle Kräfte, egal wo sie eingesetzt sind, gebraucht.» Zuerst hatte am Mittwoch die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.

Der Innenexperte der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Gladiator, nannte es «unfassbar, dass der Senat nun nach fast zwei Jahren Pandemie auf Hamburgs Polizeinachwuchs zurückgreift». Die Inhalte der Polizeiausbildung seien hoch komplex und vielschichtig. «Dazu gehört aber keine Callcenter-Tätigkeit.»

Bei der Polizei Hamburg stieß die Kritik auf Unverständnis, zumal die 200 Polizeischüler im wechselnden Einsatz nur für jeweils zwei Wochen abgeordnet würden. Dies geschehe zu einer Zeit, in der ohnehin eine Praxisphase anstehe, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. «Die Polizeischüler haben am Telefon Kontakt zu Bürgern, lernen, damit umzugehen und Verhaltensanweisungen zu geben. Das ist von der Polizeiarbeit gar nicht so weit weg.»

Das Personalamt sei mit der Bitte auf die Polizei zugekommen, da es in keiner anderen Hamburger Behörde so viele Auszubildende gebe, sagte sie. Auch andere Behörden hätten für die Kontaktaufnahme und Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten bereits Azubis zur Verfügung gestellt.

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