Schleswig-Holstein & Hamburg

Forscher arbeiten in Itzehoe an neuen Batterietechniken

Forscher arbeiten in Itzehoe an neuen Batterietechniken

Forscher arbeiten in Itzehoe an neuen Batterietechniken

dpa
Itzehoe
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Bei der Energiewende spielt auch die Speicherung von Ökostrom eine wichtige Rolle. Forscher des Fraunhofer-Instituts wollen in Itzehoe künftig neue Batterietechniken erforschen. Das Land fördert den Bau.

Wissenschaftler wollen am neuen Forschungszentrum für angewandte Batterietechnologie Schleswig-Holstein an neuen Batteriespeichern arbeiten. Bei ihrer Arbeit in Itzehoe geht es um schnellere Ladetechniken für Batterien, die bei der Speicherung von Windstrom eine Rolle spielen, außerdem um ökologischere Produktionstechniken für Batterien. Das Forschungszentrum strebe eine herausgehobene Stellung im Wettbewerb an, sagte der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie, Axel Müller-Groeling, am Donnerstag. Es solle «Schleswig-Holstein zu einem Powerhaus der Batterieforschung zu machen».

Die Wissenschaftler wollen dort künftig unter anderem an Hochleistungsbatterien arbeiten, die sich sehr schnell laden und entladen lassen. Das gehe in wenigen Minuten, sagte der zukünftige Leiter des Zentrums, Andreas Würsig. Weitere Schwerpunkte sind die lösungsmittelfreie Herstellung von Batteriezellen und Techniken, die ohne den Einsatz von Kobalt auskommen.

«Eine Vielzahl von Einrichtungen und Unternehmen in Schleswig-Holstein beschäftigen sich mit Aspekten der Energiespeichertechnologie», sagte Würsig. «Für sie werden wir Labore bereithalten, um mit ihnen gemeinsame Projekte am Standort Itzehoe durchführen zu können.»

Am neuen Forschungszentrum sollen etwa 30 Arbeitsplätze für Wissenschaftler, Ingenieure und technisches Personal entstehen. Dazu kommen bis zu 20 Studierende. Das Zentrum wird über 3400 Quadratmeter Labor- und Bürofläche verfügen und entsteht in einem ehemaligen Logistik-Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Fraunhofer-Institut.

«Schleswig-Holstein rückt endgültig vor in die erste Liga der Batterie-Forschung», sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bei der Übergabe eines Förderbescheids über 3,2 Millionen Euro für den Kauf des Gebäudes. Insgesamt fördert das Land das Projekt mit 5,5 Millionen Euro. Die Gesamtkosten betragen rund 9,5 Millionen Euro. Geld kommt auch vom Kreis Steinburg, der Stadt Itzehoe, dem Bund und der Fraunhofer-Gesellschaft.

«Wir wollen in Schleswig-Holstein nicht nur Energielieferant sein», sagte Günther. Der Weg zu Dekarbonisierung funktioniere nicht nur mit Hilfe von grünem Wasserstoff, es sei auch Batterietechnik notwendig. Das neue Zentrum in Itzehoe soll nach dem Willen des Regierungschefs ein Zugpferd sein. «Es wird wichtige Innovationen hervorbringen und viel Know-how ins Land holen.»

Die Idee für das neue Forschungszentrum entstand nach einer gescheiterten Bewerbung Schleswig-Holsteins - 2019 war Itzehoe im Standortwettbewerb um eine geplante deutsche Forschungsfabrik für Batteriezellen unterlegen. Hauptstandort wurde Münster. Schleswig-Holstein wollte im Falle eines Zuschlags für Itzehoe als Fabrikstandort 145 Millionen Euro aufbringen.

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