Schleswig-Holstein & Hamburg

Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch

Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch

Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Testreifen für einen Corona-Test ist zu sehen. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Corona-Schnelltests gelten als weniger zuverlässig als PCR-Tests. Es wird befürchtet, dass sich infizierte, aber negativ getestete Personen in falscher Sicherheit wiegen. Oft werden Menschen aber auch zu Unrecht in Angst versetzt, wie sich in Hamburg herausgestellt hat.

Corona-Schnelltests geben nach einer ersten Bilanz des Hamburger Senats häufig falschen Alarm. In den drei Wochen vom 22. März bis zum 11. April seien den Gesundheitsämtern 2035 positive Schnelltestergebnisse gemeldet worden, berichtete der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Die folgenden PCR-Tests hätten aber nur 68,5 Prozent der Fälle bestätigt. «Somit lag die Rate der falsch positiven Schnelltestergebnisse bei 31,5 Prozent», heißt es in der Senatsantwort.

Inzwischen werden in Hamburg wöchentlich mehrere hunderttausend Schnelltests gemacht. Wie viele es genau sind, kann der Senat nicht sagen: «Ein vollständiges Monitoring aller in der Stadt durchgeführten Schnelltests über die Testzentren hinaus ist aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen auch privatwirtschaftlichen und anderen Bereichen, die diese Tests durchführen, nicht umsetzbar.» Es sei aber sichergestellt, dass positive Testergebnisse den Gesundheitsämtern aus allen Bereichen zur Verfügung gestellt werden. Schnelltests werden in der Regel unter Anleitung von geschultem Personal gemacht.

Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Grutzeck, forderte den Senat auf, wöchentlich detaillierter über das Testgeschehen zu berichten. Dazu gehörten Angaben zur Zahl der Schnelltests und der PCR-Tests, die infolge positiver Schnell- und Selbsttestergebnisse gemacht wurden. «Natürlich geht mit der Pandemie eine große Verunsicherung der Bürger einher. Umso wichtiger ist es, dass der Senat durch klare Kommunikation Sachverhalte erklärt», betonte Grutzeck.

Seit dem 8. März können Hamburger mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen. Seit dem 6. April müssen sich Schüler und Lehrer im Präsenzunterricht mindestens zweimal pro Woche testen lassen. Auch ein Friseurbesuch in Hamburg ist seitdem nur nach einem Schnelltest möglich.

Mehr lesen