Strafvollzug

Ein Dutzend Hamburger Gefangene auf der Flucht

Ein Dutzend Hamburger Gefangene auf der Flucht

Ein Dutzend Hamburger Gefangene auf der Flucht

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Blick über eine Hecke auf die Justizvollzugsanstalt Glasmoor. Foto: Christian Charisius/dpa/Bildarchiv

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Wenn Straftäter aus dem Gefängnis fliehen, klettern sie nur selten über Mauern. Erfolgversprechender ist ein Fluchtversuch nach Vollzugslockerungen. Mancher verabschiedet sich so für Jahre aus Hamburger Haft.

Zwölf Hamburger Gefangene sind zum Teil seit Jahren auf der Flucht. Zum Stichtag 14. März waren es sogar 13, wie aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker hervorgeht. Doch einer von ihnen, ein Sicherungsverwahrter, kehrte am 18. März wieder freiwillig in die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel zurück. Der 53-Jährige war während eines begleiteten Ausgangs in einem Einkaufszentrum davongelaufen. Dem Justizbediensteten hatte er gesagt, er müsse mal aufs Klo.

Von den noch immer Flüchtigen sind acht bereits seit mehr als einem Jahr untergetaucht, einer sogar schon seit mehr als sechs Jahren. Die Gefangenen seien entweder aus Vollzugslockerungen nicht zurückgekehrt oder geflohen. In der Regel handle es sich um Straftäter, die sich im offenen Vollzug befanden, sagte ein Sprecher der Justizbehörde. Diese dürfen außerhalb der JVA arbeiten und teilweise auch übernachten, müssen sich aber immer wieder zurückmelden.

Der 53-Jährige war nach Angaben des Senats 2008 unter anderem wegen Raubes und räuberischer Erpressung zu fünfeinhalb Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Diese habe er nach vollständiger Verbüßung der Strafhaft 2014 angetreten. Zuvor hatte er schon mehr als 20 Jahre hinter Gittern verbracht. Der Mann war den Angaben nach vor seiner jüngsten Flucht bereits viermal entwichen, 1995, 1997, 2017 und 2021.

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