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CDU fordert mehr Geld für Hamburger Drogenhilfeeinrichtungen

CDU fordert mehr Geld für Hamburger Drogenhilfeeinrichtungen

CDU fordert mehr Geld für Hamburger Drogenhilfeeinrichtungen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kokain auf der Spitze eines Taschenmessers. Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

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Die Zahl der Drogentoten ist gestiegen. Die CDU-Opposition fordert daher mehr Geld für Drogenhilfeeinrichtungen und -prävention. In diesem Jahr gibt Hamburg 42 Millionen Euro für die Suchthilfe aus, die Krankenkassen übernehmen weitere Kosten.

Angesichts einer Zunahme der Drogentoten in Hamburg fordert die CDU-Bürgerschaftsfraktion mehr Geld für die Suchthilfeeinrichtungen. «Die Therapiemöglichkeiten sowie Maßnahmen zur Prävention müssen endlich ausgebaut und ausreichend finanziert werden», erklärte der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Grutzeck. In den vergangenen Jahren sei es in einigen Suchthilfeeinrichtungen zu Stellenkürzungen gekommen. «Der Senat muss dafür Sorge tragen, dass sich dieser gefährliche Trend wieder umkehrt, und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen», betonte der CDU-Abgeordnete.

Nach Angaben des Senats stieg die Zahl der Drogentoten in Hamburg von 76 im Jahr 2021 auf 96. Die Todesfälle hätten nach derzeitiger Einschätzung aufgrund von Langzeitschädigungen bei den Konsumenten zugenommen, außerdem habe es mehr Unfälle beim Konsum gegeben. «Klare Muster lassen sich nicht klar ablesen», erklärte der Senat auf eine Kleine Anfrage von Grutzeck. 18 Träger der Hamburger Suchthilfeeinrichtungen bekamen im vergangenen Jahr gut 23,1 Millionen Euro an Zuwendungen, nach 22,2 Millionen im Vorjahr, was einem Anstieg von 4 Prozent entspricht. Der Haushaltsplan des Senats sieht für Suchthilfe und Prävention im Jahr 2023 insgesamt rund 42 Millionen Euro vor, etwa so viel wie im Vorjahr.

Der mit Abstand größte Empfänger war im vergangenen Jahr der Verein Jugendhilfe, der das Drob Inn am Besenbinderhof betreibt. Seine Zuwendungssumme stieg um 6,4 Prozent auf knapp 6,5 Millionen Euro. Der Senat bestätigte, dass es Überlegungen gibt, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof ein zweites Drob Inn zu planen. Die bestehende Einrichtung bietet neben Beratung die Möglichkeit, Drogen unter hygienischen Bedingungen zu konsumieren.

Aufgeschlossen zeigte sich der Senat für das sogenannte Drug-Checking. Es fehle aber eine Gesetzgebung auf Bundesebene dazu, hieß es. Die Forschung gehe davon aus, dass eine Möglichkeit zur Überprüfung illegaler Drogen auf Inhaltsstoffe mehr Konsumenten an das Hilfesystem anbinden könne.

Die Zahl der Behandlungen mit Ersatzdrogen stieg in Hamburg von 6300 im Jahr 2020 über 6580 in 2021 auf 6706 im vergangenen Jahr. Verabreicht wurde nicht nur Methadon, sondern auch Diamorphin. Die Behandlung mit dem pharmazeutisch hergestellten Heroin wird von den Krankenkassen bezahlt.

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