Ostholstein

Bundespolizei See übt jetzt in modernen Schiffssimulatoren

Bundespolizei See übt jetzt in modernen Schiffssimulatoren

Bundespolizei See übt jetzt in modernen Schiffssimulatoren

dpa
Neustadt
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Blick in einen Schiffsführungssimulator im gemeinsamen Trainingszentrum von Zoll und Bundespolizei. Foto: Markus Scholz/dpa

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Der Umgang mit einem 86 Meter langen Einsatzschiff der Bundespolizei See will gelernt sein. Dafür gibt es am Standort Neustadt jetzt Simulationen an vier virtuellen Schiffsbrücken - Seegang inklusive.

Ob Anlegen bei schlechter Sicht oder Ausweichmanöver bei hohem Seegang - angehendes Schiffsführungspersonal der Bundespolizei See kann solche Manöver künftig an Land trainieren. Möglich macht das ein neues Trainingszentrum in Neustadt im Kreis Ostholstein, das am Montag eröffnet wurde. «Dank vom Computer erzeugter virtueller Realität können wir damit jede denkbare Lage beliebig oft trainieren», sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Horst Kriesamer.

Auf vier virtuellen Schiffsbrücken lernen künftig Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei alles, was sie für den Einsatz an Bord von Seefahrzeugen wissen müssen. «Dazu können wir Wetter- und Strömungsverhältnisse per Computer vorgeben, Hindernisse plötzlich auftauchen lassen und Störfaktoren einspielen, um die Reaktionen des angehenden nautischen Personals zu testen und zu schulen», erläuterte ein Fachlehrer. Selbst die Landung eines Hubschraubers an Bord könne simuliert werden.

Die Anlage ist nach Angaben der Bundespolizei die derzeit modernste in Europa. Planung und Bau haben mehr als drei Jahre gedauert. Die Kosten beliefen sich inklusive Software auf etwa 11 Millionen Euro. Weitere Investitionen sollen folgen. So soll 2023 ein Waffentrainings-Simulator folgen. Außerdem ist ein Technik-Simulator geplant, um das technische Bordpersonal zu schulen.

Die Investition rechne sich, sagte der Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Wulf Winterhoff. «Die Ausbildung an Simulator hat den Vorteil, dass die Schiffe weiterhin für Einsätze zur Verfügung stehen», sagte er. «Von den Kosten und den Unfallrisiken bei einer Havarie gar nicht zu reden.»

Die Bundespolizei See, die zum Bundespolizeipräsidium Bad Bramstedt gehört, ist unter anderem für den Schutz der Seegrenzen in Nord- und Ostsee verantwortlich. An ihren drei Standorten Neustadt, Warnemünde und Cuxhaven verfügt sie über insgesamt sechs hochseetaugliche Schiffe. Die drei größten, jeweils 86 Meter langen der Potsdam-Klasse verfügen über jeweils eine Bordkanone mit einem Kaliber von 57 Millimeter.

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