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Badesaison: Liegen im Strandkorb wird vielerorts teurer

Badesaison: Liegen im Strandkorb wird vielerorts teurer

Badesaison: Liegen im Strandkorb wird vielerorts teurer

dpa
Borkum/Westerland/Warnemünde
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Strandkörbe warten an der Ostsee auf Gäste. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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Für viele Urlauber an den Küsten gehört ein Strandkorb beim Besuch am Meer dazu. In diesem Jahr sind die Ruheplätzchen am Strand in einigen Orten teurer geworden. Auch wo man Urlaub macht, spielt eine Rolle für den Preis.

Für Strandkörbe und Strandzelte müssen Urlauber entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste in diesem Jahr teils tiefer in die Tasche greifen. Als Gründe für die Preissteigerungen werden unter anderem die gestiegenen Anschaffungs-, Lagerungs- und Personalkosten genannt, wie eine stichprobenartige Umfrage der Deutsche Presse-Agentur bei Strandkorbvermietern an Nord- und Ostsee in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ergab.

Wie viel Gäste für einen Strandkorb bezahlen müssen, hängt oftmals auch davon ab, ob sie an der Nord- oder Ostsee Urlaub machen - und ob sie einen Platz in der ersten oder zweiten Reihe bevorzugen. Grundsätzlich seien die Preise gegenüber dem Vorjahr aber relativ stabil geblieben, sagte Bernhard Sourdeau, Chef der Online-Plattform Strandbutler, die mit 90 Vermietern an den deutschen Küsten zusammenarbeitet und für 2023 schon über 10.000 Buchungen hat.

Der Strandkorbvermieter beach.de im Ostseebad Warnemünde hat sich den Angaben zufolge nach langer Überlegung gegen Preiserhöhungen entschieden. Damit solle den Besuchern deutlich gemacht werden: «Kommen Sie zu uns an den Strand, hier ist die Welt noch in Ordnung», begründete das Unternehmen die Entscheidung. Damit sollen womöglich auch letzte Erinnerungen an die Einschränkungen während der Corona-Pandemie getilgt werden. Ab 15 Euro ist ein Tageskorb am Textilstrand zu haben. In der Strandoase Treichel gelten auch Vorjahrestarife: 14 bis 15 Euro Tagessatz und 500 bis 600 Euro pro Saison.

An der Südostküste Rügens haben sich die meisten Vermieter den Angaben zufolge auf eine Preiserhöhung von 10 auf 12 Euro pro Korb und Tag verständigt. «Die Vermietung ist ein Saisongeschäft. Die Nachfrage konzentriert sich auf zwei, drei Sommermonate. Um bei den aktuellen Preissteigerungen über die Runden zu kommen, mussten auch wir die Preise anheben», erklärte Martin Grimmer vom Südstrand in Sellin. Verglichen mit dem benachbarten Binz oder Glowe im Norden Rügens sei der Preis aber noch immer moderat. Die Vermietungsapp Beachnow ruft für Binz Tagespreise von 16 Euro auf.

Bei Online-Buchungen für den Strand von Heringsdorf auf der Insel Usedom werden 12 Euro pro Tag und 72 Euro bei einer Wochenmiete fällig. Weiter nördlich in Zinnowitz sind es laut Strandbutler allerdings 16 Euro pro Tag und 105 für eine Woche. In Kühlungsborn westlich von Rostock gelten gestaffelte Preise: an den Dünen 15, am Wasser 19 Euro pro Tag - ein Spitzenpreis im Vergleich mit anderen Ostsee-Stränden.

Auch in Scharbeutz an der Lübecker Bucht sind die Mietpreise für Strandkörbe direkt am Meer teurer als in der zweiten Reihe. «Einige Vermieter haben sich für eine solche Preisstaffelung entschieden», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Strandkorbvermieter, Marcus Bade. «Bei ihnen kosten Körbe direkt am Meer bis zu 20 Euro pro Tag.» Andere Vermieter seien jedoch bei ihren bisherigen Preisen geblieben oder hätten sie nur moderat erhöht. In Timmendorfer Strand liegen die Tagesmieten für Strandkörbe nach Angaben des Bades zwischen 11 und 17 Euro am Tag.

Auf der ostfriesischen Insel Borkum haben die 18 Vermieter die Preise für Strandkörbe und Strandzelte um rund 15 Prozent angehoben. Für einen Tag sind Zelt oder Korb nun für 13 Euro zu haben, wie Marius Okken, Vorsitzender des Borkumer Strandzeltvereins sagte. Die allgemeine Preissteigerung treffe auch die Strandkorbvermieter. Nicht nur die Anschaffungskosten für neue Körbe hätten sich in den vergangenen Jahren massiv verteuert, auch für die Lagerung müsse mehr Geld ausgegeben werden. Andere Ostfriesische Inseln wie etwa Spiekeroog und Langeoog erhöhten die Preise für Strandkörbe nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht - die Miete liegt aber auf einem ähnlichen Niveau.

Auch im schleswig-holsteinischen St. Peter-Ording wurden die Preise erhöht - in der Hochsaison auf 12 Euro. «Die Preise mussten erhöht werden, da die Anschaffung von Strandkörben, die Unterhaltung der Strandkörbe und die Personalkosten gestiegen sind», sagte eine Sprecherin der Tourismuszentrale.

In Westerland und Rantum auf Sylt sind die Preise gleich geblieben, wie eine Sprecherin des Sylt Tourismus-Service sagte. Ein Strandkorb in Rantum und Westerland kostet je nach Lage etwa 12 bis 15 Euro am Tag. Ganz im Norden Sylts, in List, wurde die Preisstruktur für die Strandkorbvermietung von Anfang Mai bis Ende September nach Angaben der Gemeinde überarbeitet. In diesen Monaten kosten die Körbe nun 10 statt 8 Euro pro Tag. In der Hauptreisezeit ist der Tagespreis bei 10 Euro belassen worden.

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