Schleswig-Holstein & Hamburg

Aufstiegsrennen und Euphorie: Holsteins Kampf um die Frische

Aufstiegsrennen und Euphorie: Holsteins Kampf um die Frische

Aufstiegsrennen und Euphorie: Holsteins Kampf um die Frische

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kiels Trainer Ole Werner gibt vor dem Spiel ein Interview. Foto: Christian Charisius/dpa

Die Kieler könnten der erste Fußball-Bundesligist von Schleswig-Holstein werden und sogar in das Finale des DFB-Pokals einziehen. Doch die Doppelbelastung stellt die Mannschaft von Trainer Ole Werner vor große Herausforderungen.

Ole Werner gibt sich bescheiden: Obwohl Holstein Kiel am Montag mit dem 1:1 gegen den Hamburger SV Platz zwei in der 2. Fußball-Bundesliga verteidigt hat, spricht der Trainer der «Störche» nicht vom Aufstieg. «Wir befinden uns zehn Spieltage vor Saisonende, gerade ist das letzte Saisondrittel angebrochen», gibt der 32-Jährige zu bedenken. «Es geht darum, bis Mai möglichst viele Punkte auf das Konto zu packen. Dann können wir auf die Tabelle schauen und gucken, welche Chancen sich für die einzelnen Mannschaften ergeben. Davon sind wir noch entfernt.»

Sollte Holstein Kiel auch nach dem 34. Spieltag noch auf dem zweiten Rang stehen, wäre der Verein der erste Bundesligist aus Schleswig-Holstein. Im Gegensatz zu den Aufstiegskonkurrenten hat Kiel allerdings eine Doppelbelastung aus Ligabetrieb und DFB-Pokal zu bewältigen. Vergangene Woche Mittwoch bezwangen die Kieler im Viertelfinale den Regionalligisten Rot-Weiss Essen.

«Man hat uns die Woche angemerkt. Die Frische hat gefehlt», sagte Werner. Der Spielplan ist weiterhin eng getaktet. Bereits am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) wartet das nächste Auswärtsspiel beim sechstplatzierten 1. FC Heidenheim, der ebenfalls noch im Kampf um den Aufstieg mitmischen könnte. Wegen der weiten Anreise in den Osten von Baden-Württemberg besteht kaum Vorbereitungszeit. «Ich hätte mir natürlich eine spätere Spielansetzung gewünscht, aber von unserer Seite wird es keine Klagen geben», sagte Werner.

Vielmehr liege der Fokus darauf, schnell zu regenerieren. «Wir werden alles in Bewegung setzen, was wir in der physiotherapeutischen und medizinischen Abteilung tun können, um Frische in die Beine zu bekommen», sagt Werner. «Wir dürfen es im Training nicht übertreiben, müssen aber dennoch die wichtigen Inhalte in die Köpfe der Spieler bekommen.»

Die Doppelbelastung wird Holstein Kiel auch weiterhin begleiten. Am 1. oder 2. Mai steht das DFB-Pokalhalbfinale beim Bundesligisten Borussia Dortmund an. «Es wäre ein ganz besonderes Spiel, wenn Zuschauer vor Ort wären. So ist es vielleicht auch ein bisschen traurig, vor leerem Haus antreten zu müssen», sagt Werner, der trotzdem kämpferisch dieser Aufgabe entgegenblickt. «Es ist etwas Außergewöhnliches, dass wir im Halbfinale stehen. Wir wollen uns dort so teuer wie möglich verkaufen. Wenn eine kleine Chance besteht, werden wir versuchen, diese zu nutzen.» Das dürfte auch für den Aufstieg in die Bundesliga gelten - ob Werner nun davon spricht oder nicht.

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