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Arbeitsmarkt erholt sich weiter: Viele offene Stellen

Arbeitsmarkt erholt sich weiter: Viele offene Stellen

Arbeitsmarkt erholt sich weiter: Viele offene Stellen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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"Agentur für Arbeit" hängt über dem Eingang der Bundesagentur. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Der Arbeitsmarkt in Hamburg erholt sich mehr und mehr von der Corona-Krise. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt seit Monaten, die Kurzarbeit nimmt ab und die Zahl der offenen Stellen steigt.

Der durch die Corona-Pandemie stark belastete Arbeitsmarkt in Hamburg erholt sich zusehends. «Die positive Entwicklung am Hamburger Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort», sagte der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, am Donnerstag bei der Präsentation der September-Daten. So sei die Zahl der Arbeitslosen seit Beginn des Jahres um fast 11.000 gesunken, die Kurzarbeit nehme weiter deutlich ab und die gemeldeten Stellenangebote befänden sich auf einem Jahreshöchststand.

Insgesamt waren im September in der Hansestadt 75.986 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 2586 weniger als im August, wie die Arbeitsagentur mitteilte. Damit setzte sich ein nun schon acht Monate anhaltender Trend fort. Im Vergleich zum September 2020 sank die Zahl der Arbeitslosen um 9605. Die Arbeitslosenquote lag im September bei 7,0 Prozent nach 7,3 Prozent im August und 8,0 Prozent im September 2020. Stichtag für die aktuellen Daten war der 13. September.

Arbeitsuchenden standen im September fast 13.000 Stellenangebote zur Verfügung, wie Fock sagte. «Mit genau 12.861 gemeldeten Jobs überschreiten wir sogar den Vor-Corona-Stand im Februar 2020 um etwa 1000.» Derzeit gebe es für Fachkräfte in Hamburg 10.569 freie und sofort zu besetzende Stellen, für An- und Ungelernte stünden knapp 2250 Jobs zur Verfügung, für Teilzeitkräfte etwa 1440 Stellen.

Jüngsten Daten zufolge gab es in Hamburg im Juli 1.007.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - 12.400 mehr als im Jahr zuvor. Vor allem im von der Corona-Krise besonders betroffenen Gastgewerbe stabilisiere sich die Lage, sagte Fock. So sei die Zahl der Beschäftigten nun schon den zweiten Monat in Folge auf nun 35.100 gestiegen, was aber im Jahresvergleich immer noch ein Minus von 2200 Stellen oder 5,8 Prozent sei. Im Beschäftigungsaufbau durchgängig weiter zulegen konnten die Bereiche öffentliche Verwaltung (plus 5,6 Prozent), Erziehung und Unterricht (+3,6), Gesundheitswesen (+3,9) sowie Information und Kommunikation (+5,3).

Entspannung zeigt sich auch im Bereich der Kurzarbeit. So bezogen nach hochgerechneten Zahlen im Juni nur noch 7600 Betriebe für knapp 68.000 ihrer Beschäftigten Kurzarbeitergeld. «Im Januar waren es noch 12.000 Betriebe, die für etwa 125.000 ihrer Beschäftigten Kurzarbeit abgerechnet haben», sagte Fock. Im August seien gleichwohl noch mehr als 117 Millionen Euro an Hamburger Betriebe ausgezahlt worden. «Neu gestellte Anzeigen zur Kurzarbeit erhalten wir seit Juli nur noch im zweistelligen Bereich», erklärte der Arbeitsagentur-Chef.

Insgesamt wurden seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 von der Hamburger Arbeitsagentur mehr als 2,7 Milliarden Euro Kurzarbeitergeld an mehr als 33.000 Hamburger Betriebe ausgezahlt. «Etwa 100.000 Jobs wurden dadurch gesichert und Betriebe konnten so mit ihren bewährten Mitarbeitern die nun steigenden Auftragseingänge sofort wieder bearbeiten, ohne neues Personal einstellen zu müssen.»

Fock wies darauf hin, dass mit dem Ende des Kurzarbeitergeldes auf die Betriebe eine Abschlussprüfung zukomme. Etwa 9000 Betriebe seien bereits angeschrieben worden, knapp 1000 Prüfungen seien schon abgeschlossen. Fock ermahnte die Unternehmen, diese gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen ernst zu nehmen. «Reagiert ein Betrieb nicht, läuft er Gefahr, die kompletten Leistungen erstatten zu müssen», warnte Fock.

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