Feiertag

550 Linke feiern «Klassenfest» in Schanze

550 Linke feiern «Klassenfest» in Schanze

550 Linke feiern «Klassenfest» in Schanze

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Straßencafes im Hamburger Schanzenviertel sind mit Besuchern gefüllt. Foto: Axel Heimken/dpa

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Erstmals in Corona-Zeiten finden die Mai-Demos der Linken und Linksextremen in Hamburg wieder ganz ohne Pandemie-Einschränkungen statt. Großen Zulauf gibt es aber nicht.

Mit einem «Klassenfest» gegen Staat und Kapital haben die Demonstrationen linker und linksextremer Gruppen rund um den 1. Mai am Samstag in Hamburg einen ruhigen Auftakt erlebt. 550 zumeist junge Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben ab dem Nachmittag friedlich am Bahnhof Sternschanze. Die Polizei war mit deutlich weniger Kräften im Einsatz als in vergangenen Jahren. Zwischenfälle gab es bis zum Abend nicht.

In der Vergangenheit hatten sich im Schanzenviertel rund um den 1. Mai immer wieder linke Demonstranten gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Nach den schweren Ausschreitungen um den G20-Gipfel 2017 war es aber bereits in den vergangenen Jahren eher ruhig geblieben.

Anmelder des «Klassenfests» war ein Vertreter des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus, der auch am Sonntagnachmittag zu einer Demo am Berliner Tor aufgerufen hat. Unter dem Motto «Kapitalismus ist Pandemie, Krieg und Krise - Heraus zum revolutionären 1. Mai!» soll sie mit 500 Teilnehmern vom Berliner Tor Richtung Wandsbek führen.

Bereits am Sonntagmittag will das Bündnis «Wer hat, der gibt» unter dem Motto «Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten» die Hafencity «entern». Zu der Demo, die von der Elbphilharmonie bis zur Binnenalster führt, werden rund 2000 Teilnehmer erwartet. Zur Teilnahme aufgerufen hat unter anderem die linksextreme Interventionistische Linke.

Am Sonntagabend will das Bündnis «schwarz-roter 1. Mai» unter dem Motto «Verboten gut - Anarchismus in die Offensive» mit 500 Teilnehmern in Wilhelmsburg auf die Straße gehen.

Die Polizei wollte über das Wochenende mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein. Sie gehe von einem insgesamt gewaltfreien Verlauf aus, sagte Sprecherin Sandra Levgrün. Dabei sei aber nicht auszuschließen, dass es zu Ordnungswidrigkeiten oder vereinzelt auch zu Straftaten wie das Zeigen verbotener Symbole, das Abbrennen von Pyrotechnik oder auch zu kurzfristigen Blockaden kommen könne.

Anders als in den vergangenen beiden Jahren gibt es in diesem Jahr keine Corona-Beschränkungen mehr für Versammlungen.

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