Terrorverdacht

Jugendliche sollen sich über Bomben informiert haben

Jugendliche sollen sich über Bomben informiert haben

Jugendliche sollen sich über Bomben informiert haben

dpa
Düsseldorf
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NRW-Innenminister Herbert Reul äußerte sich im April nach der Festnahme der Jugendlichen wegen Terrorverdachts. Foto: Roberto Pfeil/dpa

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Nach der Festnahme von vier Jugendlichen aus NRW und Baden-Württemberg an Ostern wegen Terrorverdachts werden durch einen vertraulichen Bericht nun neue Details bekannt.

Vier an Ostern verhaftete Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sollen sich im Internet über einen islamistischen Anschlag mit Bomben informiert haben. Das geht aus einem vertraulichen Bericht des Düsseldorfer Innenministeriums an den Landtag hervor.

Bei Auswertungen der Handys der Minderjährigen seien unter anderem Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoff gefunden worden, die aus einem Forum heruntergeladen worden seien, erläuterte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Bei ihren konkreteren Anschlagsplanungen hätten sich die Jugendlichen dann aber auf Molotow-Cocktails und Messer konzentriert.

Bei den Festgenommenen handelt es sich nach früheren Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) um eine 15-Jährige aus Düsseldorf, einen 15-Jährigen aus Lippstadt, eine 16-Jährige aus Iserlohn und einen 16-Jährigen aus Ostfildern in Baden-Württemberg. Sie sollen sich den Terror-Ermittlern zufolge zu Mord und Totschlag «in Tateinheit mit der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat» bereit erklärt haben.

Wie aus dem Bericht Reuls an den NRW-Landtag hervorgeht, war der Bundesverfassungsschutz zunächst auf die 16-Jährige aus Iserlohn gestoßen, weil sie sich Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angesehen habe und nach Syrien ausreisen wollte. Bei einer Razzia am Gründonnerstag habe man das Handy der Jugendlichen und ein Messer sichergestellt, außerdem eine Machete aus dem Zimmer ihres Bruders. Auf dem Handy fand man Chats mit den anderen verdächtigen Jugendlichen.

In den Chats ging es laut dem Bericht um die Planung eines Anschlags in Dortmund, Düsseldorf, Köln, Iserlohn oder Stuttgart bis Ende Mai mit Bomben. Die 16-Jährige hatte in den Chats angekündigt, auch die Machete ihres Bruders zu dem Anschlag mitzubringen.

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