Nach Schleswig-Holstein-Wahl

CDU hofft nach Sieg im Norden auf Wahlerfolg in NRW

CDU hofft nach Sieg im Norden auf Wahlerfolg in NRW

CDU hofft nach Sieg im Norden auf Wahlerfolg in NRW

dpa
Berlin
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«Verbindende Art»: Nach dem Wahlsieg von CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther in Schleswig-Holstein spart seine Partei nicht mit Lob. Foto: Christian Charisius/dpa

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Die CDU feiert sich für ein «fantastisches Ergebnis» in Schleswig-Holstein - und muss die Frage nach einem Kanzlerkandidaten Günther abwehren. Die SPD beteuert Zuversicht für die anstehende Wahl in NRW.

Nach dem klaren Wahlsieg der CDU bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hoffen die Christdemokraten auch auf einen Wahlerfolg am kommenden Sonntag in Nordrhein-Westfalen.

Die CDU im Norden habe ein «fantastisches Ergebnis» erzielt, lobte Generalsekretär Mario Czaja im Deutschlandfunk. Das wolle man auch in Nordrhein-Westfalen erreichen. Hendrik Wüst, Spitzenkandidat der CDU in NRW, sagte, der Wahlerfolg in Schleswig-Holstein zeige: «Die Volkspartei CDU ist voll da.»

Ganz anders sieht das erwartungsgemäß die SPD. Im Norden habe Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU als beliebtester Ministerpräsident Deutschlands viel Rückenwind gehabt, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil im ARD-«Morgenmagazin». In der Endphase des Wahlkampfes sei es auch um die Frage gegangen, wer Koalitionspartner der CDU sein soll. Das habe viele Wähler von der SPD zu den Grünen gebracht.

Klingbeil: Kutschaty hat «direkten Zugang zum Kanzler»

«Und jetzt kommt Nordrhein-Westfalen. Da ist die Ausgangslage eine komplett andere», betonte Klingbeil. Der dortige Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) habe ganz andere Popularitätswerte als Günther, sagte der SPD-Chef mit Blick auf Umfragen, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ausweisen.

Als Vorteil für den SPD-Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty nannte Klingbeil dessen Draht zur Bundesregierung: «Thomas Kutschaty hat das, was Herr Wüst nicht hat: Einen direkten Zugang zum Kanzler, ins Kanzleramt, in die Regierung rein. Und das wird Nordrhein-Westfalen sehr helfen.»

Im bevölkerungsreichsten Bundesland finden am 15. Mai Landtagswahlen statt. In Umfragen liefern sich hier CDU und SPD ein enges Rennen.

Kann Günther Kanzlerkandidat?

CDU-Generalsekretär Czaja lobte im Deutschlandfunk und im ARD-«Morgenmagazin» die «verbindende Art» von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther. Hier habe er viel gemeinsam mit dem CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz, sagte Czaja mit Verweis auf die Ukraine-Politik.

Mit wem die CDU künftig im Norden regieren wird, werde Günther an den Gegebenheiten in Schleswig-Holstein festmachen. Gespräche mit Grünen und FDP hätten das Prä, es gebe aber auch andere Optionen. Bisher führt die CDU mit Grünen und FDP ein Jamaika-Bündnis, nach der Wahl vom Sonntag würde es aber auch für ein Zweierbündnis reichen.

Angesprochen auf die Frage, ob Günther auch Kanzlerkandidat werden könnte, sagte Czaja, die Frage stelle sich momentan nicht. Die CDU habe gute Frauen und Männer. Günther habe um Vertrauen in Schleswig-Holstein geworben.

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