Krieg in der Ukraine

Dänen müssen in Russland Vertrag erfüllen

Dänen müssen in Russland Vertrag erfüllen

Dänen müssen in Russland Vertrag erfüllen

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Anders Dreyer spielte in der vergangenen Saison mit dem FC Midtjylland in der Champions League, verdient aber mittlerweile sein Geld in Russland. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Russland ist in die Ukraine einmarschiert, dennoch ruht der Profi-Fussball in Russland nicht. Anders Dreyer und Oliver Abildgaard gehen bei Rubin Kazan ihrer Arbeit nach. Handballerin Kathrine Heindahl denkt über ihre Zukunft nach.

Für einen Fußballer, der unter Vertrag steht, ist es nicht so einfach, Russland zu verlassen, obwohl Russland eine Nation im Krieg ist. Dies erklärt Michael Sahl Hansen, Geschäftsführer der dänischen Spielervereinigung.

Anders Dreyer und Oliver Abildgaard befinden sich beim russischen Erstligisten Rubin Kazan in einer prekären Lage, werden aber weiter am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen.

„Wir stehen die ganze Zeit mit ihnen in Kontakt. Wir haben eine offene Hotline zu unseren Leuten. Wir beobachten die Entwicklung und stehen ihnen mit Rat zur Seite“, so Michael Sahl Hansen: „Rubin Kazan hat noch am Montag ein Spiel in der russischen Liga absolviert. Die Spieler verrichten ihre Arbeit. Die Spieler befinden sich nicht in einem Kriegsgebiet, aber in einem Land, das sich im Krieg mit der Ukraine und mit dem Westen befindet. Das ist eine besondere Situation.“

Die internationale Spielervereinigung (Fifpro) hat am Dienstag die FIFA dazu aufgefordert, ausländische Spieler aus Russland gehen zu lassen, ohne Angst vor Konsequenzen. Diese Aufforderung wird von der dänischen Spielervereinigung begrüßt.

„Es ist aber eine ganz klare Absprache erforderlich. Sie müssen die Folgen kennen, was das Gehalt angeht, und welche Konsequenzen es hat, wenn sie aus ihren Verträgen aussteigen“, so der Geschäftsführer.

 

 

Kathrine Heindahl spielt seit 2020 bei ZSKA Moskau. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Markus Gisdol hat sein Amt als Cheftrainer von Lokomotiv Moskau niedergelegt, aber die Situation ist für Spieler eine andere.

„Es ist als Spieler nicht möglich, einfach abzureisen und den Vertrag zu brechen, denn dann wird man vom Klub auf eine hohe Geldsumme verklagt“, so Michael Sahl Hansen.

In Russland verdient auch Handballerin Kathrine Heindahl ihr Geld. Die Kreisläuferin von ZSKA Moskau hat sich aber nach der russischen Invasion in der Ukraine nicht in Russland befunden. Heindahl hat an einem Lehrgang der dänischen Handball-Nationalmannschaft teilgenommen und wird am Mittwoch mit der DHF-Auswahl das EM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien absolvieren.

„Es ist eine schwierige Situation. Fakt ist, dass ich bis zum 30. Juni bei ZSKA Moskau unter Vertrag stehe. Vieles ist möglich, aber wir werden sehen, was die Zeit bringt“, sagt Kathrine Heindahl. „Ich werde beobachten, wie es mich als Person beeinträchtigt, Dänin in Russland zu sein. Ich habe mich in Dänemark befunden und werde sehen, welche Herausforderungen es bringt, und werde mit dem Klub den Dialog suchen, was beispielsweise das Reisen angeht“, so die Handballerin.

Kathrine Heindahl hat zur nächsten Saison einen Vertrag bei Team Esbjerg unterschrieben.

Mehr lesen