Sturmflut

„Kritik nach Urlaubsreise: Der uneinsichtige Oberbürgermeister“

Kritik nach Urlaubsreise: Der uneinsichtige Oberbürgermeister

Kritik nach Urlaub: Der uneinsichtige Oberbürgermeister

Annika Kühl
Flensburg/Flensborg
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Fabian Geyer bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag. Foto: SHZ

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Auch nach der massiven Kritik glaubt Fabian Geyer, alles richtig gemacht zu haben. Eine Einstellung, die bei den Wählern Spuren hinterlassen wird, kommentiert unsere Autorin.

Jeder hat eine zweite Chance verdient. Die hatte auch Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer, als er am Montag (endlich, zwei Tage nach der Flutkatastrophe) eine Pressekonferenz gab – und er hat sie versäumt. Wer hier auf eine Entschuldigung oder Einsicht gehofft hatte, wartete vergebens.

Er könne „kein krasses Fehlverhalten erkennen“, sagte Geyer. Sein einziger Fehler sei es gewesen, nicht für „ausreichend Bilder“ gesorgt zu haben, die ihn am Hochwasser zeigen.

Die Kritik wird einfach abgetan

Die Kritik der vergangenen Tage auf diese Weise abzutun, offenbart nicht nur ein gewisses Maß an Überheblichkeit, sondern auch ein unerträglich technokratisches Verständnis der eigenen Aufgaben. „Die Situation war unter Kontrolle und es wurden Kräfte hinzugezogen. Da ist meine Aufgabe als Verwaltungschef erledigt“, ist Geyers feste Überzeugung.

Dass er damit offensichtlich falsch liegt, versuchen ihm seit Tagen viele Bürger dieser Stadt zu sagen, insbesondere jene, die während der Flut sich selbst helfen mussten und nun vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Doch der Gegenwind zieht offenbar vorbei.

Die Flensburger erwarten zurecht eine lückenlose Aufklärung des Umgangs der Verwaltung mit dieser Flutkatastrophe. Und sie erwarten auch zurecht von ihrem Oberbürgermeister, dass er sich vor Ort an der Aufklärung und Aufarbeitung beteiligt.

Ein Verwaltungschef hat da zu sein, wenn seine Stadt in Not ist

Der Verwaltungschef ist eben nicht nur Verwaltungschef, auch dann nicht, wenn er so gerne nur genau das sein möchte. Er ist auch Politiker, neben der Stadtpräsidentin der wichtigste Repräsentant der Stadt und hat da zu sein, wenn seine Stadt in Not ist. Ein Oberbürgermeister, der von der Brücke geht, wenn es brenzlig wird, muss seine Amtsphilosophie dringend hinterfragen.

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