Europolabsprache

Polizei in Nordschleswig wartet auf Ansagen

Polizei in Nordschleswig wartet auf Ansagen

Polizei in Nordschleswig wartet auf Ansagen

Kopenhagen/Nordschleswig
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Foto: Scanpix

In der kommenden Woche stimmt das EU-Parlament über die dänische Europol-Parallelabsprache ab. Aller Voraussicht nach wird Dänemark ein Abkommen bekommen ─ doch wie wird dann die Arbeit der Polizisten in Nordschleswig aussehen? Wir haben den Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft gefragt.

In der kommenden Woche stimmt das EU-Parlament über die dänische Europol-Parallelabsprache ab. Aller Voraussicht nach wird Dänemark ein Abkommen bekommen ─ doch wie wird dann die Arbeit der Polizisten in Nordschleswig aussehen? Wir haben den Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft gefragt.

Wie wird die Arbeit der Polizisten in Nordschleswig aussehen, wenn die Europol-Absprache zwischen Dänemark und der EU zum Tragen kommt?  In der kommenden Woche stimmt das EU-Parlament dem Parallelabkommen aller Voraussicht nach zu, dann beginnt für die Polizei im Land ein neuer Alltag. Ab dem  1. Mai können dänische Polizisten nicht mehr direkt auf die Daten von Europol zurückgreifen.

Der Nordschleswiger hat mit dem Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft in Südjütland und Nordschleswig, Niels Hedeager, gesprochen.

Sind die Polizisten bereits über die kommenden Änderungen informiert worden?

„Nein, wir wissen eigentlich noch nichts Genaues. Alles, was wir wissen, haben wir aus den Medien. Aber wir gehen davon aus, dass uns die Reichspolizei noch informieren wird. Vielleicht warten die noch die Abstimmung nächste Woche ab.“ 

Direkter Anruf – auf Umwegen

Bislang konnte ein Bediensteter bei der Reichspolizei in Kopenhagen anrufen, wenn er bei seiner Arbeit beispielsweise eine Personalie im Europol-Datensatz abgleichen wollte.

Ist es mit diesem direkten Anruf nun vorbei?

„Das wird wohl so sein. Aber es ist im Gespräch, dass ein achtköpfiges Team aus dänischen Polizisten innerhalb der Europol-Arbeit gestellt wird, das dann alle unsere Anfragen bearbeitet.“

Wenn die Einheit in Kopenhagen und nicht in Den Haag  angesiedelt wird, würde sich für die Polizisten erst mal nicht viel ändern, oder?

„Tatsächlich wird es wohl so sein, im Alltag werden wir von der neuen Parallelabsprache eher wenig mitkriegen. Anders sieht es in der Vorstandsarbeit aus. Hier haben wir im Vorstand zwar Rederecht, aber kein Stimmrecht. Wir können über die Zukunft der Polizeiarbeit in Europa nicht mitbestimmen. Und was ist mit zukünftigen Neuerungen? In ganz Europa sollen Polizisten der Europol-Staaten schon bald per Smartphone auf die Daten zugreifen können. Dänische Polizisten sehen dann alt aus.“swa

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