Minderheit
Neue Schülerinnen und Schüler: Deutsche Schulen weiter beliebt
Neue Schülerinnen und Schüler: Deutsche Schulen weiterhin beliebt
Neue Schulstatistik: Deutsche Schulen weiter beliebt
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Nach dem Ansturm der vergangenen Jahre auf die Schulen der deutschen Minderheit entspannt sich die Lage wieder etwas und scheint sich auf einem hohen Niveau einzupendeln. Schulrätin Anke Tästensen spricht von einer Welle, die ihren Höhepunkt hatte, und nun wie erwartet leicht abflacht.
Der Deutsche Schul- und Sprachverein (DSSV) meldet für das aktuelle Schuljahr 2024/25 erneut etwas weniger Schülerinnen und Schüler als im vergangenen Jahr. Insgesamt bewegen sich die Zahlen mit insgesamt 1.506 Schülerinnen und Schülern an den 13 deutschen Schulen in Nordschleswig jedoch weiterhin auf dem hohen Niveau der vergangenen drei Jahre.
Das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig (DGN) und die Deutsche Nachschule Tingleff (DNT) sind in dieser Zahl nicht mitgerechnet. Mit den beiden Einrichtungen zählt der DSSV 1.807 Schülerinnen und Schüler, die eine der Minderheiten-Schulen besuchen.
„Wir erleben in diesem Jahr erneut einen leichten Rückgang der Anmeldezahlen, aber den haben wir auch erwartet“, sagt Anke Tästensen. Während der Corona-Pandemie explodierte die Nachfrage nach einem Platz an einer der Minderheiten-Schulen.
Auslöser waren vor allem die vielen Zugezogenen, die während und nach der Corona-Pandemie von Deutschland nach Nordschleswig gezogen sind, und ihre Kinder auf eine der deutschen Schulen schicken wollten. Die scheidende Schulrätin spricht von einer Welle, die ihren Höhepunkt vor zwei Jahren hatte und jetzt langsam wieder abflacht.
Kapazitäten sind ausgelastet
Die Nachfrage nach den Plätzen unterscheidet sich räumlich. Thilo Schlechter ist Vorsitzender des Schulausschusses und erklärt: „Vor allem in unseren Stadtschulen ist die Nachfrage sehr hoch.“ An den kleinen Schulen, die im Landesteil verteilt sind, sei die Nachfrage weniger angespannt, „wobei auch diese Schulen ja nicht für viele Schülerinnen und Schüler ausgelegt und gebaut sind“. Kurzum: Die Schulen seien entsprechend ihrer Kapazität gut ausgelastet.
Es ist gar nicht lange her, da haben wir über den Wunsch gesprochen, mal die 1.300-Schüler-Marke an unseren Schulen knacken zu können.
Thilo Schlechter, Schulausschuss-Vorsitzender
„Wir rechnen damit, dass sich die Schülerzahlen auf dem jetzigen hohen Niveau einpendeln werden“, so Schlechter. Die große Nachfrage der vergangenen Jahre sei zwar herausfordernd, aber im Großen und Ganzen doch positiv gewesen: „Es ist gar nicht lange her, da haben wir über den Wunsch gesprochen, mal die 1.300-Schüler-Marke an unseren Schulen knacken zu können.“ Darüber könne er jetzt schmunzeln. „Plötzlich diskutieren wir darüber, wie man der hohen Nachfrage gerecht werden kann, und ob wir das überhaupt wollen.“ Denn gerade die Tatsache, dass die Minderheit noch kleine Schulen und Klassen mit um die 15 Schülerinnen und Schüler hat, mache die deutschen Schulen ja erst so attraktiv.
Man könne sich über das hohe Niveau von um die 1.500 Schülerinnen und Schülern freuen. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis“, so Schlechter. „Wenn wir dieser Schülerzahl jetzt weiterhin mit einer guten Qualität und gemütlicher Atmosphäre gerecht werden können, dann können wir doch stolz auf uns sein.“