Deutsche Minderheit
Beste Freundinnen halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest
Beste Freundinnen halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest
Beste Freundinnen halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest
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Isabell Møller Brodersen und Stine Korff haben sich in der Deutschen Nachschule Tingleff kennengelernt. Beide sind im Grenzland aufgewachsen, allerdings in zwei unterschiedlichen Minderheiten. Wie sie das zusammengeschweißt hat und warum es wichtig ist, sich als Jugendliche zu engagieren, haben sie in ihrer Jugendrede erzählt.
Die Schattenplätze in der Freilichtbühne auf dem Knivsbergfest sind heiß begehrt, als die Freundinnen Isabell Møller Brodersen und Stine Korff auf die Bühne der Mulde treten, um ihre Jugendrede zu halten.
„Jedes Jahr sind hier Jung und Alt versammelt“, beginnen die beiden ihre Rede und gucken in die Runde.
„Minderheit steht für uns für Offenheit und Toleranz, das merken wir auch an unserer eigenen Geschichte“, so Stine Korff.
Lieber zu zweit als alleine
Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ erzählt Isabell Møller Brodersen, dass der Knvisbergleiter Thore Naujeck gefragt habe, ob sie die Rede halten könne.
„Thore hat mir die Wahl gelassen, ob ich sie alleine halte oder mit jemanden zusammen. Da habe ich sofort an Stine gedacht“, erinnert sich die 19-Jährige.
„Ich hatte erst Bedenken, weil ich ursprünglich aus der dänischen Minderheit komme, aber das macht unsere Freundschaft auch irgendwie aus“, sagt Stine Korff.
Die jungen Frauen haben sich in der Deutschen Nachschule in Tingleff kennengelernt und durch ihre Zugehörigkeit zur deutschen bzw. dänischen Minderheit sofort angefreundet.
Gemeinsame Anknüpfungspunkte
„Wir sind damit aufgewachsen, offen auf andere zuzugehen“, so Isabell Møller Brodersen in ihrer Rede.
Für beide ist es wichtig, die Minderheit aktiv mitzugestalten. Sie engagieren sich als Schülerbotschafterinnen bei den Jungen Spitzen, der Jugendorganisation der Schleswigschen Partei.
„Als Schülerbotschafterinnen können wir aktiv Vorurteile abbauen. Jugendliche können die Minderheit mitgestalten und etwas verändern“, so Isabell Møller Brodersen.
„Wir sind auch mit anderen Minderheiten in Kontakt gekommen, dabei ist uns aufgefallen, wie gut es uns im Grenzland geht. Das müssen wir wertschätzen“, stellt Stine Korff fest.
„Die junge Generation trägt Verantwortung, dass unsere Minderheit aktiv bleibt und sich immer weiterentwickelt“, ergänzt Isabell Møller Brodersen. Die Freundinnen machen gerade ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig.
Wie es nach dem Sabbatjahr für Isabell Møller Brodersen und einer Reise nach Neuseeland für Stine Korff weitergeht, steht noch nicht fest.
Aber beiden können sich gut vorstellen, irgendwann wieder nach Nordschleswig zurückzukehren. Denn, da sind sich beiden Frauen einig: „Minderheit schenkt Gemeinschaft.“