Deutsche Bücherei

Autorin Sterblich: Über die Männlichkeit in die Fiktion

Autorin Sterblich: Über die Männlichkeit in die Fiktion

Autorin Sterblich: Über die Männlichkeit in die Fiktion

Apenrade/Aabenraa
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Mit ihrem Roman „Drifter“ war Ulrike Sterblich für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert und schaffte es auf die Shortlist. Foto: Karin Riggelsen

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Literaturliebhaberinnen und -liebhaber hatten vergangene Woche die Möglichkeit, eine besondere Autorin kennenzulernen. Bei der Lesung in der Zentralbücherei in Apenrade gab Ulrike Sterblich einen Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Bücher und beantwortete unter anderem die Frage, warum sie sich in ihrem aktuellen Roman für einen männlichen Protagonisten entschieden hat.

„Drifter“ – so heißt der Roman, der vergangene Woche bei der Lesung in der deutschen Zentralbücherei in Apenrade im Fokus stand. Im Mittelpunkt hingegen: die Autorin, die es 2023 mit jenem Buch auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat.

Ulrike Sterblich, Autorin und Moderatorin, hatte auf ihrer Lesereise einen Abstecher nach Apenrade gemacht, um Lesebegeisterten der Minderheiten von nördlich und südlich der Grenze aus ihrem aktuellsten Buch vorzulesen und anschließend auf einige Fragen einzugehen.
 

Große Bandbreite

„Drifter“ ist der dritte Roman der Berlinerin – nicht jedoch ihr drittes Buch. Eine Veröffentlichung von 2022 befasst sich mit ökologischer Ethik. „Von Okapi, Scharnieschildkröte und Schnilch“, ist in Zusammenarbeit mit Reptilienforscher Heiko Werning entstanden und handelt von Artenvielfalt und -schutz.
 
Dieses breite Spektrum, das sich auch in der Verschiedenheit ihrer Romane widerspiegelt, ist ein Alleinstellungsmerkmal der Autorin, wie Claudia Knauer bei dem anschließenden Gespräch mit Ulrike Sterblich hervorhebt: „Deine Bandbreite fasziniert mich.“
 
„Drifter“ ist ein komplexes Buch, das kein spezielles Thema aufgreift und dieses das Buch einnehmen lässt. „Die Geschichte ist aus verschiedenen Einflüssen geboren und während des Schreibens gewachsen“, erzählt die Berlinerin. „Es sind Dinge, die sich bei mir festsetzen, und aus denen dann etwas entsteht.“  Es sei wichtig, zu wissen, wo man hinwill – man solle sich dann aber nicht zu strikt an den Weg halten, verrät Ulrike Sterblich zu ihrer Herangehensweise.

 
Nach der Lesung beantwortet Ulrike Sterblich im Gespräch mit Claudia Knauer einige Fragen bezüglich ihres Schaffens. Foto: Karin Riggelsen

Komik als wiederkehrendes Stilmittel

Claudia Knauer beschreibt das Buch darüber hinaus als „märchenhaft und absurd“.
Die Komik, die auch in der Absurdität liege, erklärt Ulrike Sterblich, sei das Ausdrucksmittel, das auch Tragik transportiere. „Vielleicht ist das das Einzige, was meine Bücher gemeinsam haben“, überlegt sie.
 
Auf die Frage, warum sie sich bei „Drifter“ für eine männliche Erzählperspektive entschieden habe, antwortet die Autorin: „Die Form des männlichen Ich-Erzählers sollte mir dabei helfen, von mir selbst wegzukommen. So konnte ich mehr in die Fiktion gehen.“
 
Als Claudia Knauer erzählt, dass sie in Sterblichs Romanen immer eine gewisse Leichtigkeit transportiert fühle, antwortete diese: „Ich möchte Vergnügen haben bei der Arbeit, und ich möchte, dass das Lesen vergnüglich ist.“
Claudia Knauer mit dem Roman „Drifter“ von Ulrike Sterblich Foto: Karin Riggelsen
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