Kommunalpolitik

Zweiter Versuch: Verkauf von Campingplatz und Jugendherberge

2. Versuch: Verkauf von Campingplatz und Jugendherberge

2. Versuch: Verkauf von Campingplatz und Jugendherberge

Tondern/Tønder
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Campingplatz Tondern
Das ist die Anlaufstelle für Gäste von Campingplatz und Jugendherberge. Foto: Brigitta Lassen

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Vor drei Jahren scheiterte die Kommune, den Platz für Edelnomaden zu veräußern, als beide Kaufangebote verworfen wurden. Nun soll es im zweiten Anlauf klappen.

Zum Preis von 6,5 Millionen Kronen hätte man den Campingplatz, die Jugendherberge und den Platz für Autocamper 2018 kaufen können. Die Kommune Tondern blieb auf der Immobilie sitzen, da der Stadtrat beide Vorschläge verwarf, da sie nicht in das erwartete Konzept passten.

Einige Vorstandsmitglieder der Tondernhallen (Tønder Sport- og Idrætscenter i Tønder) regten sich seinerzeit mächtig über den geplanten Verkauf auf. Der Vorsitzende, Jørn Skov, stellte sich nicht mehr zur Wahl, Vorstandsmitglied Michael Longerich legte sein Amt nieder.

Masterplan für Sport- und Campingbereich

Vielmehr wurde ein großer Masterplan für das gesamte Sporthallen-Gelände inklusive Campingplatz, Wohnmobilplatz und Jugendherberge erstellt. Denn besonders dieser Bereich bedarf eines sehr notwendigen Makeover. Alle drei Einheiten werden noch in der Regie der Tondernhallen betrieben. Besitzer ist die Kommune.

Die Gebäude der früheren Autohandlung Wollesen am Sønderport in Tondern werden voraussichtlich abgerissen, um Platz für den Ausbau des Sport- und Freizeitcenters in der Wiedaustadt zu schaffen. Foto: Volker Heesch

 

Im Zuge der Planumsetzung hatte die Kommune im vergangenen Jahr auch die Autowerkstatt am Sønderlandevej aufgekauft. Die Umsetzung des Masterplans, der nach dem gescheiterten Verkauf bei den Haushaltsberatungen für das Jahr 2019 in Arbeit gegeben wurde, würde in ihrem vollen Umfang an die 100 Millionen Kronen kosten.

Aus dem Masterplan: Was kostet was?

• Neue Kreuzachse aus Nord, Süd, West und Ost mit Markt , Cafe, Informationsstelle und Empfang: 22 Mio. Kronen

• Neue Wege und Parkplätze: 4,2 Mio. Kronen

• Beleuchtete Fußwege: 4,2 Mio. Kronen

• Aufräumen des Platzes zwischen Hallen und Campingplatz: 2,0 Mio. Kr.

• Sanitäre Anlagen für Autocamperplatz: 2,8 Mio. Kronen

• Klubhaus: 9,3 Mio. Kronen

• Sportel, Hütten und Ferienwohnungen: 0 Kronen (Die Kommune/der Lenkungsausschuss sucht für diesen Projekteil private Investoren)

• Neue Halle 2 mit Schießbahn und neuen Umkleideräumen sowie Abriss des Verbindungsgangs zwischen Halle 1 und 2: 46 Mill. Kronen

• Schwimmhalle, Familienumkleiderräume und Fitness: 6 Mio. Kronen

• Multiplatz: 2,8 Mio. Kronen

 

Nach den Plänen sollen weit mehr Hütten für die Gäste und auch Ferienwohnungen gebaut werden, denn mehr und attraktivere Übernachtungsmöglichkeiten stehen als einer der wichtigsten Punkte im Plan. Dafür sucht man nach Investoren. Die Jugendherberge Kogsgården soll modernisiert und möglicherweise in ein Sporthostel umgewandelt werden.

 

Ein Lenkungsausschuss unter Vorsitz des früheren Kommunaldirektors Niels Johannesen und der TSFC-Vorstand arbeiten am 10-Jahres-Plan. 

Kein Kommentar vom TSFC-Chef

Der Vorsitzende der Tondernhallen, Lars Thomsen, wollte sich am Montag nicht zum Verkauf des Campingplatze etc äußern, und auch nicht, dass er jetzt wieder Gegenstand der politischen Verhandlungen wird. Ein Verkauf und die Suche nach Investoren würden aber im Einklang mit dem Masterplan stehen, so Thomsen.

„Ansonsten habe ich keinen Kommentar. Aufgrund dieser Frage habe ich für Mittwochabend zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung einberufen. Wir wollen uns um einen gemeinsamen Kommentar bemühen“, so der TSFC-Vorsitzende.

 

Der Vorstand der Freizeit- und Sporthallen hätten ja auch in Erwägung ziehen können, ein Modell wie in Scherrebek zu übernehmen, wo die Campinghütten von privaten Investoren finanziert wurden, während das Freizeitcenter für die Vermietung und den Betrieb sorgen. Aber ich will natürlich die Diskussion am Donnerstag abwarten.

Jørgen Popp Petersen, SP-Politiker

Daher steht er auf der Tagesordnung des Ökonomieausschusses auf seiner Sitzung am Donnerstag. Als Mitglied dieses Gremiums wundert sich Jørgen Popp Petersen von der Schleswigschen Partei, dass zu diesem Punkt so schnell nach der dem gescheiterten Versuch wieder politisch Stellung bezogen werden soll.

„Vielleicht hätte man den ganzen Prozess in einer anderen Reihenfolge starten können. Der Vorstand der Freizeit- und Sporthallen hätten ja auch in Erwägung ziehen können, ein Modell wie in Scherrebek zu übernehmen, wo die Campinghütten von privaten Investoren finanziert wurden, während das Freizeitcenter für die Vermietung und den Betrieb sorgen. Aber ich will natürlich die Diskussion am Donnerstag abwarten. Die Suche nach einem Pächter wäre ein weiterer Vorschlag, der untersucht werden könnte.

Zum Marktpreis verkaufen

Eine Kommune ist dazu verpflichtet, den Verkauf ihrer Liegenschaften öffentlich auszuschreiben. In der zweiten Verkaufsrunde wurde nun die Möglichkeit eingebaut, dass über das Angebot und dessen Inhalt verhandelt (udbud med forhandling) werden kann. Potenzielle Käufer können bei dieser Verhandlung der Kommune vorschlagen, welche Teile des Angebots weggelassen werden müssten, um sich das beste Angebot zu sichern. Mindestanforderungen stehen dafür nicht zur Verhandlung. Der Preis muss den üblichen Marktpreisen entsprechen.

 

Fünf Politiker prüfen Angebote

Fünf Politiker (drei Mitglieder des Ökonomieausschusses und je ein Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses sowie des Technischen Ausschusses) werden im Verkaufsteam sitzen. Falls alles auf politischer Seite über die Bühne geht, sollte der Stadtrat im August Stellung zum Verkauf beziehen können, meint die Verwaltung.

Keinen neuen Besitzer aber einen Mieter fand die Kommune für den Campingplatz in Lakolk (Archiv). Foto: Brigitta Lassen

 

2015 versuchte die Kommune auch, den großen Campingplatz in Lakolk auf Röm/Rømø zu verkaufen. Der Mindestpreis lag bei 35 Millionen Kronen. Aus diesem Plan wurde auch nichts. Dafür machte man einen Langzeitpachtvertrag mit der schwedischen Kette First Camp, dem größten Unternehmen Skandinaviens, das sich auf Campingplätze und Ferienwohnungen spezialisiert hat. 

 

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