Deutsche Minderheit

Tanzball: Vom knallroten Gummiboot bis hin zu Metallica

Tanzball: Vom knallroten Gummiboot bis hin zu Metallica

Tanzball: Vom knallroten Gummiboot bis hin zu Metallica

Tondern/Tønder
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Viele legten eine flotte Sohle aufs Parkett. Foto: Brigitta Lassen

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In der Schweizerhalle wurde kräftig das Tanzbein geschwungen. Bei fast fünf Stunden Live-Musik hielt es nicht viele auf den Stühlen. Ein Paar aus Tondern lernte sich vor 50 Jahren beim Lied Rosegarden kennen und lieben. Die Initiatorin des Tanzabends, Karin Müller, war begeistert.

Gute Kondition brachten die fast 300 Personen mit, die am Tanzabend in der Schweizerhalle in Tondern dabei waren. Bei diesem Großereignis, zu dem der Jugendverband, der BDN und der Sozialdienst eingeladen hatte, war die Tanzfläche schon beim ersten Ton gut gefüllt und wurde dies bei fast fünf Stunden Live-Musik von drei Bands immer mehr.

Beim Rosengarten macht es klick

Auf der Tanzfläche befand sich auch ein Ehepaar aus Tondern, dass sich dort vor 50 Jahren kennen- und liebengelernt hatte. Die Eheleute konnten sich sogar noch an den Titel erinnern, bei dem sie die ersten Tanzschritte machten. Es war das Lied Rosegarden, gesungen von Lynn Anderson. Dieses Lied hatte leider keiner der drei Bands in ihrem Repertoire. In unsere E-Zeitung wollte das Ehepaar aber nicht mit ihrer rührenden Geschichte.

Die Tanzfläche war den ganzen Abend gut gefüllt. Foto: Brigitta Lassen

 

Auch ein anderes Ehepaar älteren Jahrgangs nahm am Tanzvergnügen teil. Es wollte ihre Erlebnisse auch nicht mit unserer Leserschaft teilen. Der Ehemann erzählte aber, dass er früher auf einem Hof bei Bögwatt (Bøgvad) gedient hatte. Jeden Sonnabend ging es zum Tanzabend entweder in die Schweizerhalle oder an den „Straaand“ des Strandhotels in Emmerleff (Emmerlev). Für seine Frau war es jdedoch der erste Besuch in der Schweizerhalle.

 

Ein Gläschen Sekt oder Selter gab es als Willkommenstrunk. Foto: Brigitta Lassen

Wer zum Tanzen gekommen war, kam voll auf seine Kosten, denn vom Roten Gummiboot und anderen deutschen und dänischen Schlagern, gab es auch härtere Töne von AC/DC oder Metallica.

Der Bardienst hatte im Verlauf des Abends richtig viel zu tun. Foto: Brigitta Lassen

Die Veranstalter hatten keine Kosten und Mühen gescheut, und hatten die beiden deutschen Bands Die Andersons und Mendocino Express sowie die nordschleswigsche und populäre Band O.S.3 eingeladen. Im Preis inbegriffen war auch ein Willkommenstrunk und ein Buffet mit diversen Leckereien. Und wer vom Tanzen hungrig geworden war, konnte sich im späteren Verlauf auch einen Hotdog oder eine Wurst gönnen, als René Jørgensen mit seinem Wurstwagen vorfuhr.

Die Durchführung des großen Tanzabends war auch durch die Mitarbeit von vielen Freiwilligen von den deutschen Vereinen, Verbänden und Einrichtungen aus der Kommune Tondern möglich, die mit Hauptamtlichen vom Jugendverband, Sozialdienst und BDN von Anfang bis Ende anpackten.

Getanzt wurde paarweise beziehungsweise allein oder in der Gruppe, Mann und Mann oder Frau und Frau waren auch auf der Tanzfläche unterwegs. Foto: Brigitta Lassen

 

Es konnten wieder viele Helferinnen und Helfer mobilisiert werden, obwohl viele von ihnen bereits vier Wochen früher beim großen Minderheitentag in der Tonderner Fußgängerzone dabei gewesen waren.

 

Freudig überrascht über die gute Stimmung von Anbeginn waren der BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen und Lasse Tästensen, Jugendverband-Abteilungsleiter.  

Genauso habe ich mir das vorgestellt.

Karin Müller, Ideengeberin des Tanzballs

Mit etwas mehr Anmeldungen haben die Veranstalter zwar kalkuliert. Doch wer nicht gekommen war, hatte selbst Schuld. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren restlos begeistert von der Initiative, der Stimmung und dem Tanzball.

Mit dieser Veranstaltung sollte an die legendären Tanzabende in der Schweizerhalle erinnert werden, die in früheren Jahren in der Schweizerhalle durchgeführt worden sind. Dort haben sich viele spätere Ehepaare kennen gelernt.

Die mutigsten Tanzpaare wagten sich in die Mitte des großen Kreises. Foto: Brigitta Lassen
Auch zu beißen gab es während des Tanzballs. Foto: Brigitta Lassen

Die Idee, an diese Traditionen anzuknüpfen, hatte Karin Müller aus Tondern. Sie war gegen Schluss der Veranstaltung schwer begeistert und schwebte auf Wolke sieben, als sie ihren Arbeitsdienst in der Garderobe schob. „Genauso habe ich mir das vorgestellt“, strahlte sie.

Marie Medow war eine der fleißigen Helferinnen beim Tanzball, Hier bei den Vorbereitungen. Foto: Brigitta Lassen
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