Kommunalpolitik

Stillstand: Im Tonderner Hafenbecken plätschert wenig Wasser

Stillstand: In Tonderns Hafen plätschert wenig Wasser

Stillstand: In Tonderns Hafen plätschert wenig Wasser

Tondern/Tønder
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Beim Hafen-Projekt tut sich seit Wochen nichts. Foto: Brigitta Lassen

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Die Arbeiten an der Tonderner Schiffbrücke ruhen seit Monaten. Letzter Teil des Großprojekts ist der Bau eines unterirdischen Minimuseums. Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) weiß nicht, wann das Projekt gestartet wird.

Die neugestaltete Schiffbrücke in Tondern, wo früher nur ein langweiliger, aber großer Parkplatz lag, ist fast fertig. Dieser Innenstadtbereich wurde im Rahmen der Tonderner-Marsch-Initiative aufgegraben und gepflastert. Dort wurde auch ein neues Café als Ersatz für den abgerissenen Skibbro-Kiosken gebaut, das besonders an den Wochenenden und bei gutem Wetter rege frequentiert wird.

Was fehlt ist noch das unterirdische Minimuseum, das an die Zeit erinnern soll, als Tondern einen Hafen hatte und eine Seestadt war. Den „äußeren“ Rahmen sollen Teile der Hafenmauern bilden, die bei den Grabungsarbeiten zum Vorschein kamen. Das Museum Sønderjylland nahm eine umfassende Ausgrabung vor.

Eine Wasserpfütze hat sich entlang der alten Kaimauer gebildet (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

Der Tonderner Stadtrat billigte im Februar 2022 den Bau des Minimuseums. Das Projekt wurde auch Königin Margrethe bei ihrem Besuch im August des Jahres vorgestellt.

Wann das Museumsprojekt aber in Abgriff genommen wird, ist ungewiss. „So schnell wie möglich. Ich weiß es aber nicht“, meinte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) am Montag. Finanzielle Mittel seien dafür im Haushalt für 2023 vorgemerkt.

Das Projekt wurde ursprünglich auf Kosten in Höhe von 8,6 Millionen Kronen geschätzt. Das war noch vor den massiven Preissteigerungen. Nun soll es zwischen 10 und 12 Millionen Kronen kosten. Ein Tunnel unter der Straße soll zum unterirdischen, einfachen Museum führen. Drei günstigere Modelle wurden verworfen.

 

Der „Abstieg“ zum Tunnel, der ins Hafenmuseum führt. Foto: Brigitta Lassen
Klein, aber fein soll der unterirdische Hafenausstellungsraum werden (Archivfoto). Foto: Kommune Tondern

Der im 19. Jahrhundert gebaute Hafen wurde 1934 zugeschüttet, da für ihn kein Gebrauch mehr war. Die Passage von der Nordsee über die Wiedau nach Tondern war überflüssig geworden. Schon im späten Mittelalter gab es einen Hafen in Tondern im einfachen Stil: Er bestand zunächst nur aus Holzbrücken, an denen die Schiffe anlegen konnten.

Seestadt Tondern

Später wurde ein Kai mit Granitsteinen gebaut. 1878 wurde ein neuer Kanal zwischen der Schiffbrücke und der Wiedau entlang des Jomfrusties gebaut. Dass Tondern früher eine Seestadt war, beweist auch der Dreimaster im Stadtwappen.

Die Stadt, die im Jahr 1243 die Lübschen Stadtrechte erhielt, und bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde, verlor ihren direkten Zugang zum Meer, als Deiche nach einer verheerenden Sturmflut 1532 gebaut wurden. Damals stand das Wasser 1,80 Meter hoch in der Tonderner Christkirche.

 

 

 

 

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