Kommunalpolitik

SP-Vorschlag: Ehre, wem Ehre gebührt

SP-Vorschlag: Ehre, wem Ehre gebührt

SP-Vorschlag: Ehre, wem Ehre gebührt

Tondern/Tønder
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Familie Rudebeck am Wahlabend 2013: Neel und ihr Bruder Thor mit Laurids und Lene Rudebeck. Foto: Elise Rahbek

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Auf Antrag der Schleswigschen Partei wird daran gearbeitet, den verstorbenen Bürgermeister Laurids Rudebeck posthum zu ehren. Der Ausschuss für die Tonderner Stadtmitte soll Vorschläge einbringen.

Im Februar 2020 stellte die Schleswigsche Partei den Antrag, dem früheren Bürgermeister Laurids Rudebeck in irgendeiner Weise zu gedenken, in dem ein Platz oder eine Straße nach ihm benannt werde. Der Venstre-Politiker verstarb 2016 im Alter von 56 Jahren. Er war von Juli 2009 bis zu seinem Tod Bürgermeister der Kommune Tondern.

Die Präsentation des SP-Vorschlags bekam im Stadtrat einen faden Beigeschmack, denn er stieß überraschend auf Kritik seitens Rudebecks früherer Parteikollegen, die heute teils der Fraktion der Tønder Listen angehören. Der Schleswigschen Partei wurde unter anderem vorgeworfen, sich mit diesem Vorschlag profilieren zu wollen. Außerdem sei über das Thema schon gesprochen worden, aber scheinbar nur in der damaligen Venstre-Fraktion.

 

Ich halte es für unangemessenen Populismus, wenn eine Partei in dieser Sache von dem Vorschlagsrecht Gebrauch macht, um die Ehre dafür einzustreichen, dass wir einen Platz nach Laurids Rudebeck benennen können.

Preben Linnet, ehemaliger Venstre-Fraktionssprecher

Irene Holk Lund, im Februar 2000 noch Venstre-Abgeordnete, heute Mitglied der Tønder Listen-Fraktion meinte: „Die Art, diese emotionale Sache vorzubringen, ist nicht besonders schön. Es ist wohl keiner der Auffassung, dass sich die Sache als Politikum eignet“. Sie verwies auch darauf, dass sie bereits 2016 und 2019 schriftlichen Kontakt in dieser Sache zur Familie gehabt hatte. SP-Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen versicherte damals, dass auch die SP Rudebecks Familie über das Ansinnen informiert habe.

 

„Da es die Idee schon gibt, appelliere ich dazu, dass du mit dem jetzt vorhandenen Wissen den Vorschlag fallen lässt. Ich halte es für unangemessenen Populismus, wenn eine Partei in dieser Sache von dem Vorschlagsrecht Gebrauch macht, um die Ehre dafür einzustreichen, dass wir einen Platz nach Laurids Rudebeck benennen können“, meinte Preben Linnet, Venstre.

Doch die SP hielt an ihrem Vorschlag fest und der „Fall“ wurde an den Ökonomieausschuss geschickt. Doch anderthalb Jahre passierte nichts. „Daher wandte ich mich selbst an den Bürgermeister und fragte, wann das Thema auf die politische Tagesordnung gesetzt werden würde“, erklärt Jørgen Popp Petersen, Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei.

Anderthalb Jahre Sendepause

Auf der August-Sitzung befasste sich der Ökonomieausschuss, dem Popp Petersen angehört, mit dem Thema. Popps Vorschlag, dem Ausschuss für die Stadtmitte (midtby udvalg) zu befragen, welche Straße, welcher Weg oder welcher Platz nach Rudebeck benannt werden könnte, wurde gutgeheißen.

Dem Ausschuss für die Stadtmitte gehören Politiker, Bürger, die in der Innenstadt wohnen, und Vertreter des Handelsvereins an.

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